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Hallo und Willkommen auf meinem Blog
--Haneltmania--
zu einer neuen Geschichte im Genre
Surrealistischer Horrorekel
Die surrealistische Belletristik bietet mir die Möglichkeit, euch immer wieder mit neuen Ideen zu versorgen. Ich sage immer: nichts ist so beständig wie der Wechsel. Darum lasst euch von mir erneut in eine facettenreiche, surrealistische Welt entführen.
MADENEIERBEFALL
So gar kein prickelndes Gefühl, wenn im
Spätherbst das Wetter nicht einmal ansatzweise weiß, wie es sich zu benehmen
hat. Es ist unstet und schwankt permanent. Mal ist es noch warm, dann am
nächsten Tag wieder etwas kälter. Temperaturschwankungen von fünf Grad sind da
keine Seltenheit. Manchmal scheint auch die Sonne, und dann gießt es plötzlich wie
aus Mollen, so als würde Petrus eine Blasenentzündung haben. Diese Wetterphänomene
sind oft begleitet von eiskalten Stürmen, die einem draußen das Laufen ziemlich
erschweren. Eingemummelt in warme Kleidung fühlt es sich an, als täte jemand
von hinten schieben. Also gehe ich erst gar nicht ins Freie. Bleibe einfach in
meinem warmen Nest, schließe die Fenster und lasse es mir gut gehen. Tödliche
Stille beginnt sich in diesem Moment aufzubauen, die nichts Gutes ahnen lässt. Ach
was, denke ich mir und ignoriere dieses Gefühl von Beklommenheit. Was gibt es
da Besseres, als sich etwas Müsli mit Milch zuzubereiten. Natürlich darf auch
der Nachmittagskaffee nicht fehlen, der alles komplettiert. Der Duft von frisch
gemahlenem Bohnenkaffee, den ich bewusst durch meine weitgeöffneten Nasenlöcher
inhaliere, breitet sich in der gesamten Wohnung aus, und ich bin im Gleichgewicht
mit Seele und Körper.
Minuten später sitze ich auf meiner bequemen,
schwarzen Ledercouch im modernen, geradlinigen Design. Blättermuster in der
Farbe maute ziert die extrem weiche Oberfläche. Jetzt gönne ich mir erst einmal
mein supertolles, geiles Menü. Völlig versunken in diese Aktivität, vernehme
ich plötzlich ein leises Geräusch, was sich wie trappeln anhört. Seltsam, denke
ich, bin doch alleine. Über den Rand meiner heruntergezogenen Brille erspähe ich
für einige Sekunden eine schemenhafte, kleine Gestalt mit einem gezackten
Schwanz, als sie auch schon wieder verschwindet. Abrupt hört das Geräusch auf
und wird von einem Piepsen abgelöst. Irritiert schüttele ich den Kopf, so als
hätte meine Wahrnehmungsfähigkeit gelitten und esse ruhig weiter. Vielleicht
bin ich auch nur etwas überarbeitet?, denke ich beiläufig.