Mittwoch, 5. November 2014

-EINEM KURIOSEN GEHEIMNIS AUF DER SPUR- Wo ist meine Batman Espressokanne?. SURREALISTIK

                 -Surrealistische Belletristik-
                   
     


Willkommen in meinem BLOGREICH zu einer weiteren fantastischen Surrealistik Geschichte.

So kann es wirklich mal passieren oder nicht?.


 

        Einem kuriosen Geheimnis auf der Spur
        Wo ist meine Batman Espressokanne?
Ein kalter, windiger Herbsttag neigt sich dem Ende zu, und ich möchte ihn mit einem kräftigen Espresso aus meiner Espressokanne abrunden und ausklingen lassen. Ein schwarzgelbes Batman Motiv ziert das Äußere. Der Griff ist passend zu den Flügeln des Flattermanns spitzwinkelig geformt. Die Büchse mit dem gemahlenen, aromatischen Espresso besitzt ein ebensolches Logo. Auch der Kaffeelöffel lässt nichts anderes zu. Alles ist eben völlig im Batman Design gestaltet. Dazu fällt mir noch ein, dass ich irgendwo ein Batman Kostüm herumzuhängen habe. Oder ist es etwa den Weg alles Irdischen gegangen?. Bei mir ist nichts unmöglich. Was soll es, im Moment interessiert mich nur mein leckerer Espresso und sonst weiter nichts. Demzufolge schreite ich lustvoll  in die Küche, um mir die Kanne vorzunehmen und den Boden mit Wasser zu füllen. Bin mit meinen Gedanken schon ein Stück weiter, da ich mir vorgenommen habe, zu lesen. Ein passendes Buch dazu sollte alles kongruent wirken lassen. Natürlich geht es in diesem Werk um Batman. Um wen sonst. Das Gewohnheitsprinzip setzt ein, denn ich weiß ja, wo die Kanne steht. Jedoch greift meine Hand ins Leere. Irritiert starre ich in die Richtung, wo die Kanne eigentlich immer stehen sollte. Macht sie aber nicht. Auch mein Blick fällt in die Leere. Alles ist leer. Na ja, sagen wir mal, halbleer.
¸Teufel noch mal, was geht hier eigentlich vor sich?“, wettere ich in die leere Küche. Noch nicht einmal der Herd ist vorhanden. Wo sonst der Kühlschrank steht, klafft ein großes Loch der Leere. Bin ich jetzt vom großen Nichts umzingelt oder hat mir irgendjemand nur einen Streich gespielt?, sinniere ich vor mir hin. Eventuell bin ich auch etwas erschöpft und mein übermüdetes Gehirn spielt mir einen grenzenlosen Possen, den ich in meiner Lage nicht gewillt bin zu akzeptieren. Offensichtlich befinde ich mich in einer zweiten Dimension, während meine Küche in der Realität weilt. Versuche alle Optionen abzuklappern, jedoch wollen die Gedanken nicht enden und setzen mich dementsprechend körperlich außer Gefecht. Muskelstarre macht sich breit, und ich fühle mich wie ein hartes, einbetoniertes Brett,  das man nur zum Bügeln benutzen kann. In diesem Moment vernehme ich ein Rascheln und dumpfe, langsame  Schritte nähern sich meiner Wenigkeit von Hinten. Das kann jetzt nicht sein, denke ich, und versuche mit großer Anstrengung meinen Kopf zu drehen. Pochende Schmerzen ziehen durch meinen gesamten Körper und manifestieren sich darin.  Gott, tut das höllisch weh!. Was ich jetzt mit weitaufgerissenen Augen erblicke, entbehrt sämtlicher, menschlicher Logik. Ein Bild von einem Mann steht da und hält einen beschrieben Zettel in der Hand, den er an seinem von sich gestreckten Arm hochhält.  Zwangsläufig frage ich mich, ob es ein Wunschtraum ist oder sich doch die Realität vor mir aufbaut?.  Jetzt beginnt er auch noch mit mir zu reden und zwar in einem ziemlich sonoren, tiefen Timbre in der Stimme, wie ich sie nur von Barry White kenne. ¸Gute Frau, lesen sie sich bitte den Text auf diesem Zettel durch“, bittet er mich höflich und setzt noch eins drauf. „Vor einiger Zeit haben sie mal diesen Wisch signiert“. „Es handelt sich hier um eine Abtretungserklärung für meinen Klon“. „Wenn sie nicht in der Lage sind, die bei mir vor einigen Jahren  aufgenommenen zweihundert Euro zurück zu zahlen, dann  kann er sich an ihren Küchengeräten nach Gutdünken bedienen“. „Ist das nun ihre Unterschrift oder hat die etwa ihr Klon geleistet?“, brüllt er mich jetzt ziemlich unhöflich an, während er im Takt mit dem Zeigefinger pausenlosauf dem Wisch herum tippelt. Seine Mimik wirkt so urkomisch, dass ich einfach schallend lachen muss. Da steht er nun und schaut mich fassungslos an. Das erzeugt in mir einen derart monströsen Lachkrampf, der mich von meiner Körperstarre erlöst und wieder einigermaßen bewegen lässt.
Zwar bin ich meine elementaren, heiß geliebten Geräte  los, habe aber einen guten Freund dazugewonnen. Wozu benötige ich noch die Batman Espressokanne, den Kühlschrank und die passenden Batman Löffel, inklusive Herd, wenn er mir ab jetzt den Kaffee kredenzen wird. Leider hat die Sache einen widerlichen Haken. Dieser smarte Mann schnippt mit dem Finger, und ich erwache aus einem Tagtraum, der es wirklich in sich hat. Irgendwie erfrischt blicke ich mich in der Küche um und entdecke, dass alles an Ort und Stelle steht. Ob ich nun doch endlich zu meinem Espresso aus der Batman Kanne komme?. Wer weiß, alles ist möglich oder auch nicht.
© Marlies Hanelt 5. November 2014