Dienstag, 3. November 2015

-TARNKAPPENSYNDROM-. Skurrile Alltagsgeschichten.

                     
(Bild kreiert mit Paint und Word)

Hallöchen und Willkommen in meinem Reich des
                -Facettenhaften-

Kennt ihr das auch?. Was ich meine, ist folgendes. 



                     Tarnkappensyndrom
Wer von euch kennt nicht die allseits bekannte Tarnkappe?. Zumindest hat man davon schon einmal in irgendwelchen griechischen Sagen oder auch anderen Mythen dieser Welt gelesen. Man setzt sie auf und ist nicht mehr zu sehen. Teilweise gewünscht, aber auch mit gewissen Nachteilen verbunden, wenn man eben diese nicht trägt. Es fühlt sich quasi nur so an, als hätte man diese unsichtbar machende Kappe auf. Man wird pausenlos auf der Straße ignoriert.
Inzwischen ist die Tarnkappe zu einem marktfüllenden Produkt geworden, dessen man sich gerne oder auch manchmal unbewusst bedient. Der Effekt liegt darin, dass man nicht gesehen werden möchte. Eben nur Leute beobachten, ohne selbst wahrgenommen zu werden. Man kann sie sich in aller Seelenruhe zu Gemüte führen, ohne auch nur ansatzweise ein Wort des Nichtverständnisses oder negative Kritik zu ernten. Hat ja etwas. Man kommt dementsprechend erfrischt und gut erholt vom Einkauf nach Hause und lacht sich über dieses Volk schlapp. Schreibt, so wie ich, eine kurze Story darüber. Sie können ja nicht wissen, dass sie mir eine Art Vorlage für meinen Blog bieten, den ich gerne mit skurrilen Alltagsgeschichten fülle.
Nun ist es jedoch so, dass meine Tarnkappe schon etwas alt und lädiert ist. Muss also zum TÜV, um noch ein paar Jährchen überstehen zu können. Was bleibt mir anderes übrig, als eben ohne Tarnkappe zum alltäglich Einkauf zu schreiten. Was ich nicht wissen kann ist, dass man mich trotzdem nicht wahr nimmt. Kommt doch auf der Straße ein Pulk von Menschen auf mich zu. Nebeneinander laufend selbstverständlich. Sehe schon förmlich vor meinem geistigen Auge, dass sie mich gleich umrennen werden. Ob das nun an meiner Größe liegt, die wahrlich nicht viel her gibt, kann ich nicht sagen. Bleibe also stehen und warte ab, bis sie irgendwie auseinander driften, um mich hindurch torkeln zu lassen. Nichts geschieht. Reineweg gar nichts. Jetzt wird es mir zu bunt. Gebe meiner Nichtachtung massiven verbalen Ausdruck und bölke lauthals meinen Frust heraus. „Hallo, hier unten läuft auch  noch jemand!. Macht mal Platz!. Tüüüüüüüt!“. Schaut so ein dämlicher Typ auf mich herunter und sagt doch tatsächlich, „Oha, Entschuldigung. Ich habe sie nicht gesehen“, und lächelt gezwungenermaßen. Ja nee, ist klä. Kleine Leute übersieht man schon einmal. Jedoch passiert mir das jeden gottverdammten Tag. Sollte ich für derhin meine Tarnkappe verkaufen, da sie ohnehin dieselbe Wirkung hat, als hätte ich keine aufgesetzt?.  
© Marlies Hanelt 3.November2015