(Kreiert mit Word und Paint)
Seid mir Herzlich Willkommen in meinem
Facettenreich
Die Grenzen der Surrealistik zu der Realität, verschwimmen hier auf eine seltsame Weise und begeben sich auf ihre eigene Reise. Nämlich ins Reich der Fantasien, in der es eigentlich keine Grenzen gibt. Oder doch?.
Lest selbst, wie ich es sehe. Viel Vergnügen.
Ob das jetzt eine surrealistische Story ist oder eben nicht, solltet ihr entscheiden. Denn es könnte immerhin möglich sein, dass...
>>>Sackhüpfen und Eierlaufen, nicht zum gewünschten ZIEL führen
Auch in diesem Jahr naht die Sommerzeit
wieder mit riesigen Schritten, und in der Kolonie –Gras Hüpfer- des örtlichen Hobbygärtnervereins
in Broderskoog werden die ersten Vorbereitungen fürs Kindergartenfest getroffen.
Der Festplatz ist schon reichhaltig mit Karussells und diversen Buden bestückt, an denen man etwas gewinnen kann.
Würfeln, Fähnchen mit Nummern
darauf, laden ein, mit falsch
konstruierten Gewehren, diese zielgenau zu treffen. Klappt logischerweise recht
selten. Die Gewinne stehen meistens dahinter. Plüschtiere, die man im Geschäft
für nen Appel und nen Ei erwerben kann, werden hier noch zusätzlich von Spotlampen
ins rechte Licht gesetzt und wirken echt teuer. Etwas weiter hinten befindet
sich eine Tombola. Ein in bunten Klamotten, zu einem Clown zu recht staffierter
und verkleideter Mann, steht mit einem Loseimerchen in der Hand davor und
schreit sich auf erbärmliche Weise die Seele aus dem Hals. Währenddessen
schüttelt er pausenlos die von einem Metallring eingefassten, kleinen
Papierröllchen und macht dazu ein eher verkniffenes Gesicht. Denn nur er weiß,
dass sich in dem Loseimerchen überwiegend Nieten befinden. An einer besonderen
Bude für Schleckermäuler, rührt ein Kleingärtner fortwährend in einer
metallenen Schüssel herum, aus der es nach Mandeln duftet. Nüsse, nebst roten
Äpfeln werden hier mit Zucker bestreut und kandiert. Fast mittig auf diesem sandigen
Festplatz hat jemand einen Holzpfahl in den Boden gerammt, an dem ein Schild
festgeschraubt ist. Auf dem prangen Lettern, mit dem Hinweis auf ein illusteres
Sackhüpfen, nebst Eierlaufen. Jedoch erst ab vierzehn Uhr, wenn alle teilnehmenden
Familien mit Kindern gesättigt sind. Es hüpft und läuft sich einfach besser,
wenn der Magen nicht mehr knurrt.
Es ist bereits dreizehn Uhr, und ein
Mitglied des Gartenvereins löst die rotgezwirbelte Kordel des Festeingangs vom
Haken, um den schon Schlange stehenden Spaßwilligen den Zutritt geben zu
können. In der rechten Hand hält er eine Glocke, die an einem Holz Stab
befestigt ist und bimmelt den Besuchern regelrecht die Ohren voll. Unbeirrt
dessen, strömen sie auf das Gelände und genehmigen sich erst einmal das ein
oder andere süffige Getränk, separat an einem hierfür vorgesehen Stand für
Alkoholika. Immerhin möchte man sich mithin auch die Kante geben. Konrad, ein
älterer Mann in den besten Jahren, mit
graumeliertem Haar, schreitet sofort auf die Festplatzmitte zu und
glaubt nicht, was er da liest. „Endlich ein Spiel für die reiferen Männer unter
uns!“, freut er sich schon diebisch und greift dabei mit der rechten Hand in
den Schritt, um eben sein Gemächt in die richtige Startposition zu bringen. Im
Moment ist er der Einzige, mit dem Wunsch dieser Hopserei frönen zu dürfen. Die
Zeit schreitet unaufhörlich voran, und andere Herren gesellen sich dazu. Punkt
vierzehn Uhr beginnt das Spielchen. Ein Typ, in schwarze, enge Lederklamotten
gezwängt, trillert auf einer Pfeife und gibt das Signal für den Start. Zwei
Männer knien sich in den Sand, um eben mit ihrem männlichen Genital dem Boden
möglichst nahe zu sein. Konrad hat es da ziemlich gut getroffen, denn sein
Glied, nebst Hoden, berührt nicht nur den Sand, sondern bohrt sich förmlich
hinein. Der Typ schwingt eine weiße Fahne, während er etwas lauter in die
Pfeife pustet. Jetzt beginnt Konrad, mit lüsternem Blick in den Augen, sich
etwas vom Boden abzuheben, um erneut in die alte Position zurück zu kehren.
Also knien, etwas aufrichten, wieder knien. Sieht ziemlich blöd aus. Irgendwie
gelingt es ihm nicht, das Ganze in einen hüpfenden Vorgang umzusetzen, denn er
steckt irgendwie fest. Der vom Regen des Vortags etwas aufgeweichte Sand
umschlingt seinen Penis und will ihn einfach nicht mehr freigeben. Wie in einem
Würgegriff zieht er ihn immer weiter hinunter, und sein Sack droht ebenfalls
von ihm verschlungen zu werden. Heftig muss sich Konrad dagegen wehren, um
nicht völlig in diesen Sog hinab gezogen zu werden. Er stemmt seine flachen
Hände vehement gegen den Boden und reißt sich mit letzter Kraft aus dieser
fatalen Situation. Doch, oh weh. Konrad steht aufrecht, während seine gesamte
Männlichkeit im Boden verweilt und nicht im Mindesten daran denkt, an ihm
hängen zu bleiben. Ein Aufschrei des Entsetzens und Schmerzes hallt über den
Festplatz. Tränen der Hilflosigkeit rollen über sein Gesicht und sickern in den
Sand. Gesellen sich zu seiner verlorenen Männlichkeit und benetzen sie.
-ENDE-
Die Moral von der Geschicht‘, gehe nie und
nimmer zum Sackhüpfen und Eierlaufen nicht.
© Marlies Hanelt 28.Mai2015