(Bild von Pixabay in Public Domain) http://pixabay.com/
Es geht endlich weiter mit meinen surrealistischen Erotikgeschichten. Dazu heiße ich euch alle Herzlich Willkommen in meinem Facettenreich
-HANELTMANIA-
Es geht endlich weiter mit meinen surrealistischen Erotikgeschichten. Dazu heiße ich euch alle Herzlich Willkommen in meinem Facettenreich
-HANELTMANIA-
Brausestäbchen in Fahrt
Wer von euch Lesern und Leserinnen kennt
nicht diese prickelnde Süßigkeit aus Kindertagen, bei deren Verzehr man einfach
nur in Verzückung gerät?. Es schäumt, knistert, und manchmal reicht die
Mundhöhle nicht aus, um das sich vergrößernde Brauseprodukt überhaupt aufnehmen
zu können. Dementsprechend rinnt die überschüssige, aufgequollene Speichel- Brausemasse
einem aus den Mundwinkeln wieder heraus,
und man sieht irgendwie verkleistert und ekelhaft aus. Kinder stehen darüber,
aber Erwachsene sind bei der Benutzung von Brausestäbchen ziemlich von der Rolle
und genervt. Immer wieder versuchen sie den Seim zu schlucken, um nicht dieses
Abbild, wie von mir vorab beschrieben, zu bieten. Contenance ist angesagt. Gesichtszüge
wollen darum entgleisen und sehen auch nicht viel besser aus. Die Mimik wirkt
noch viel abgefahrener. Der verzweifelte
Versuch misslingt, da sich diese sämige Masse einfach nicht bestechen lässt. Hierzu
eine Geschichte, die durchaus passiert sein könnte.
Talentierte und hochgeistige Menschen, die mit
den frivolsten Spielchen ihr Sexleben aufpeppen möchten, lassen sich immer
wieder, Kraft ihres genialen Einfallsreichtums, etwas Neues einfallen. Es muss
pausenlos und immer prickeln, im wahrsten Sinne des Wortes. Wird dieser Effekt
noch nicht einmal ansatzweise erzielt, ist es langweilig und nicht zur Wiederholung
geeignet. Stupide war gestern, individuelle Kreativität ist heute angesagt.
Peter und Julia sind zwei Menschen, deren
geistiges Potential auch für ihr spezielles, außergewöhnliches Sexleben herhalten muss. Der Erfindergeist ist jeden Tag
gefordert, da sie dem Einfachen, Banalen nichts mehr abgewinnen können. Die
gesamte Palette der Sexspielzeuge liegt,
schon mehrmals benutzt und gesäubert, sortiert in einem mit Glastüren verschlossenem
Schränkchen. Für jeden Besucher zu begeifern. Bei einigen komisch, skurril
wirkenden Lustspielzeugen kann man noch nicht einmal ausmachen, wozu sie
verwendbar sind. Fantasie in ihrer Komplexität ist eben gefragt.
Peter ist am Ende seines geistigen Lateins.
Ihm fällt einfach nichts ein, was sich auch nur ansatzweise als neues
Instrument benutzen ließe, um mit außergewöhnlicher, frivoler Intensität eingesetzt
werden zu können. Mit fragendem Blick schaut er seine Gespielin Julia in die
mandelförmigen, braunen Augen, aus denen es ständig funkelt und glänzt. „Mupsi
Pupsi, hast du nicht eine brillante Idee?̋. Julia braucht nicht lange zu
überlegen und antwortet prompt. „Was hältst du von Brausestäbchen?. Gibt es hier
gleich im Supermarkt um die Ecke̋. „Genialer Gedanke̋, gibt Peter erstaunt zur
Antwort, und seine Mimik hellt sich auf. „Die kann man gewiss in jede Körperöffnung
stecken, damit es förmlich prickelt̋.
Julia setzt ihren prallen Hintern, der
durch ein enganliegendes Kleid noch mehr zur Geltung kommt, in Bewegung. Der
dazugehörige tänzelnde, grazile Gang ihrer langen Beine wird davon noch
getoppt. Fasziniert sieht Peter ihrer mehr als weiblichen Gestalt hinterher,
als diese durch die geöffnete Tür zu schweben scheint. In Vorfreude auf das ihn
zu Erwartende, genehmigt er sich schon einmal einen Creoles Cream mit zwei
Oliven, die durch das sanfte Hineinlegen lasziv aneinander plauzen und sich küssen.
Wenig Zeit vergeht, als Lydia mit besagten Brausestäbchen zurück erscheint.
Wedelnd hält sie ihm die Packung mit zwanzig Stück vor die Nase und wispert. „Das
reicht für viele Spielchen der besonderen Art, mein Lieber̋. Lange, weiße, mit
roter Spiralmusterung geformte Stäbchen, lassen in Peters Gehirn die Fantasien
erwachen und sprießen. „Donnerwetter, die haben sogar schon die Richtung
aufgemalt, in die gedreht werden soll. Faszinierend!̋.
Hibbelig und total unkontrolliert reißt
Peter die Packung auf. Der gesamte Inhalt fällt zu Boden und liegt verstreut
herum. Plötzlich, wie von Geisterhand bewegt, richtet sich eines von ihnen auf.
Ehe sich Julia versieht, hüpft es auf seinem Holzstiel in Richtung ihres vor Erstaunen
geöffneten Mundes. Tief bohrt es sich in ihre Kehle. Julia würgt und bekommt
keine Luft. Sie versucht Speichel zu sammeln, damit sich die Brausemasse irgendwie
auflösen kann. Nichts geschieht. Der Stiel sticht so heftig in ihrer bereits
rotentzündeten Speiseröhre, dass sie husten muss. Wieder nichts. Ganz langsam
beginnt das Brausestäbchen seine Reise in den Magen, wo es Gott sei Dank
aufgelöst wird. Julia verdreht die tränenerfüllten Augen und wird kreidebleich.
Japsend nach Luft kommen die ersten Worte über ihre gut geschwungenen,
feuerroten Lippen. „Hilfe, das waren wohl die verkehrten Brause….hust, hust,
hust.̋. In diesem Moment erhebt sich ein weiteres Brausestäbchen vom Boden und zeigt
Julia den Vogel. Ein kleiner Mund formt sich am oberen Teil des Holzstieles und
höhnt. „Hättest du uns nicht für gewisse Spielchen genommen, wäre das nicht
vorgekommen!̋. „Zum Lutschen sind wir wohl bereit. Sorgen manchmal auch für
illustre Heiterkeit. Jedoch man bedenke, das Schicksal es lenke!̋.
„Nimm dich nur vor uns Brausestäbchen in
acht, denn für sexuelle Spielchen sind wir nicht gemacht!̋. Urplötzlich
verstummt das Stäbchen und wirkt wieder so normal wie vorher. Entgeistert und
stumm blickt Peter auf all die Brausestäbchen am Boden, die nichts weiter vorhaben,
als herum zu liegen. Ob sich wohl noch ein anderes erheben wird und quatscht,
steht in den Sternen. Peter kann sich nur mit größter Mühe bücken, um die
durcheinander liegenden Stäbchen aufzuheben. Sein Rücken schmerzt höllisch, da
sich ein Brausestäbchen tief ins Mark gebohrt hat. Kein Gedanke mehr an
obszöne, windige, abgefahrene Spielchen in seinem hochgeistigen Gehirn…
--ENDE—
© Marlies Hanelt 9.März2015