Mittwoch, 14. Januar 2015

-Touristen-Taxi?- Fremd in der eigenen Stadt?. Aus meinem skurrilen Alltagsgeschehnissen-Depot



                        
(Picture von Pixabay in Public Domain. Textinhalte mit Paint)
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Donnerwetter, das geht ja wie ,,geschnitten Brot,,. Der skurrile, Alltagswahnsinn hat bei mir wieder einmal heftigst zugeschlagen. Klar, denn in einer Grossstadt wie Berlin, geschehen sehr oft abartige Dinge, die mich immer wieder in Erstaunen versetzen. Hätte ich es nicht selbst am eigenen Leibe erfahren, würde ich glauben, dass wieder einmal meine Fantasie mit mir durchgegangen ist. Laaach. Passt irgendwie auch zu meinem Fantasiereich. Mitnichten, alles in dieser Story entspricht der WAHRHEIT. Bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, was als Nächstes kommt. Einen Aspekt sollte man hierbei nicht vergessen. Nämlich dieser, dass ich euch immer bedienen kann. Demzufolge könnt auch ihr gespannt sein und bleiben. 



                       Touristen-Taxi?

          `         Fremd in der eigenen Stadt?
Endlich ist es wieder einmal so weit. Ein netter Mensch meines Freundeskreises hat mich eingeladen, um einfach einen ruhigen Tag mit ihm zu verbringen. Das bedeutet, keinerlei Gedanken, wie Sorgen und jedwede anderen negativen Probleme lösen zu müssen. Der Weg ist allerdings etwas schwer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestreiten. Immerhin liegt sein Haus, gut verschanzt vor den neugierigen Blicken der Mitmenschen, am Rande der Stadt. Fernab des Großstadttrubels. Dementsprechend rufe ich via Telefon ein Taxi zu meiner Örtlichkeit. In fünf Minuten soll es vor meiner Haustür stehen, was auch ansatzweise klappt. Komischerweise beschleicht meine Person schon beim Einsteigen ein mulmiges Gefühl im Bauchbereich, welches mich unvermittelt mit einem heftigen, krampfartigen Zwicken und Zwacken foltert. Will mir mein Körper in Vorahnung auf das kommende Geschehen gar etwas sagen, indem er sich auf so grausame Art und Weise kund tut?. Egal. Jedenfalls fühlt sich das nicht gut an. Keinesfalls.

Der Taxifahrer, ein nicht gerade junger Typ, mit schon leicht angegrauten, ausgedünnten Haaren, wendet sein Haupt in meine Richtung und fragt, wohin ich denn möchte. Gebe ihm logischerweise bereitwillig Antwort. „Wo wollen sie hin?“, vernehme ich sein holpriges deutsch. Oha, lieber Gott im Himmel, das kann ja noch lustig werden, denke ich beiläufig, und meine Bauchschmerzen reagieren darauf wie wild, bauen sich immer mehr auf, so dass mir fast die Luft weg bleibt. Ich versuche trotzdem ruhig zu bleiben und wiederhole das gewünschte Ziel. Der Taxidriver startet und rollt los. Ich kenne die Route, da ich schon öfters dort war. Jedoch nimmt dieser wahnsinnige Typ einen anderen Weg und karrt quer durch die Stadt. Wo will er jetzt mit mir hin?. Kennt er denn den Weg nicht?. An seinem Armaturenbrett ist auch kein Navigationsgerät montiert oder sonst eine andere Technik, die ihm die genaue Richtung vorgibt. Die Gebührenanzeige in roten Zahlen springt mit jedem Kilometer weiter und zeigt inzwischen einen horrenden Betrag an. Mir wird in diesem Moment angst und bange, denn ich habe nur fünfzig Euro im Portemonnaie. Das ist nicht wirklich dienlich für meine jetzt vehement daherkommenden, sich auftürmenden Krämpfe.
„Jetzt beginnt die Sache haarig zu werden. Denn der angegraute, dünnhaarige Typ kratzt sich am Kopf und säuselt etwas, von dem ich glaubte, dass es nur in Filmen vor kommt. „Mein Kopf!, mein Kopf!“, und greift sich dabei wiederholt an seine Stirn. „Ich weiß nicht, wo ich bin!“. „Vor dreißig Jahren hatte ich das noch nicht!“, jammert er unheilschwanger weiter. Irgendwie klingt dieser letzte Satz logisch. Das Alter birgt eben gewisse Risiken. Nur, muss das gerade jetzt sein, wo ich verabredet bin?. Inzwischen habe ich diesen Alzheimer Taxifahrer gebeten, die Uhr auszuschalten, damit diese quer durch die Stadt Touristenfahrt nicht allzu teuer für mich wird. „Guter Mann“, versuche ich ihn zu besänftigen. „Ich möchte nicht nach Hamburg oder in eine andere Stadt fahren, sondern nur dorthin, wo ich schon seit einiger Zeit sehnsüchtig erwartet werde. Der Fahrer scheint so verwirrt, dass er einfach nicht auf mein REDEN reagiert. „Helfen sie mir doch mal!“, ist das einzige Flehen an meine Wenigkeit. Ich denke nicht im Mindesten daran, etwas für mein Geld zu unternehmen. Immerhin ist er der Taxifahrer und nicht ich. Was soll das?. „Wissen sie was?, bringen sie mich doch einfach zu einem nahegelegenen Taxistand, damit ich umsteigen kann“, schlage ich vor. Keine Reaktion seinerseits. Ja, wie auch. Er ist inzwischen so mit sich selbst beschäftigt, dass er mich offensichtlich nicht mehr wahr nimmt.
Dieser Blödmann kann nur dem lieben Gott oder wem auch immer danken, dass ich mich in meiner eigenen Stadt einigermaßen gut auskenne. Inzwischen kurvt er ständig im Kreisverkehr herum und kann damit einfach nicht aufhören. Soll mir zu meinen Krämpfen noch schlecht werden?. Ungeheuerliche Abgründe tun sich auf, denn ich verspüre das Bedürfnis, diesem Kerl an die Gurgel zu gehen. Nur meiner Beherrschung kann er es danken, dass es nicht geschieht. Endlich reißt mir der Geduldsfaden, der während der ganzen Horrorfahrt schon ziemlich spröde geworden ist. „Setzen sie mich einfach bei bester Gelegenheit ab und lassen mich aussteigen!“, brülle ich drauf los. Mein Gesicht hat eine ziemlich dunkelrote Farbe angenommen, und die Birne steht kurz vor dem Kollaps. Ob er das wohl noch hinbekommt?, frage ich mich spontan. Hoffentlich. „Meine Lebensmittel in der Tüte haben ein Verfallsdatum, und das möchte ich auf gar keinen Fall überschreiten müssen, nur weil sie NULL Ahnung vom Taxi fahren haben!“, kreische ich und lasse der jetzt massiv aufsteigenden Wut freien Lauf.
„So langsam reicht es!“. „Ich kenne meine Stadt aus dem FF!“. „Da braucht es keine Touristenfahrt, um mir diese noch einmal zu zeigen!“. An irgendeiner freien Stelle des Bürgersteigs stoppt er und will sage und schreibe dreißig Euro von mir kassieren. Ich kralle mir die Lebensmitteltüte und meine Handtasche, öffne wutschäumend die Wagentür und steige aus. OHNE ZU BEZAHLEN. Das soll er mir büßen, denke ich. Schon bin ich weg, um mir ein anderes Taxi via Handy zu rufen. Hoffentlich hat der nicht auch irgendeine Krankheit, die mich daran hindert, meinen Freund zu besuchen?.  Alles ist möglich. Ich ziehe das Unheil an, wie Motten das Licht. Inzwischen dürfte mein Freund graue Haare bekommen haben, da er immer noch auf mich wartet.
FAZIT
Ich habe mir konsequent geschworen, bei einer weiteren Taxibenutzung erst einmal vorab den Fahrer zu fragen, ob er die Straße kennt und wie er dorthin kommt. Sicher ist sicher.
Für mich ist es total unerheblich, ob ein Taxifahrer der deutschen Sprache mächtig ist oder nicht. Auch die Hautfarbe ist nicht von Belang. Ebenfalls nicht, welcher Konfession dieser angehörig ist. Auch nicht, ob er schon einmal im Knast gesessen hat. Hauptsache sie machen ihren JOB ansatzweise gut. Bedeutet, den Fahrgast dort hin zu kutschieren, wohin es ihn gelüstet. Klare Ansage von mir.
© Marlies Hanelt 14.Januar2015   

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