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Willkommen auf
-HANELTMANIA-
Donnerwetter, das geht ja wie ,,geschnitten Brot,,. Der skurrile, Alltagswahnsinn hat bei mir wieder einmal heftigst zugeschlagen. Klar, denn in einer Grossstadt wie Berlin, geschehen sehr oft abartige Dinge, die mich immer wieder in Erstaunen versetzen. Hätte ich es nicht selbst am eigenen Leibe erfahren, würde ich glauben, dass wieder einmal meine Fantasie mit mir durchgegangen ist. Laaach. Passt irgendwie auch zu meinem Fantasiereich. Mitnichten, alles in dieser Story entspricht der WAHRHEIT. Bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, was als Nächstes kommt. Einen Aspekt sollte man hierbei nicht vergessen. Nämlich dieser, dass ich euch immer bedienen kann. Demzufolge könnt auch ihr gespannt sein und bleiben.
Touristen-Taxi?
` Fremd in der eigenen
Stadt?
Endlich ist es wieder einmal so weit. Ein netter
Mensch meines Freundeskreises hat mich eingeladen, um einfach einen ruhigen Tag
mit ihm zu verbringen. Das bedeutet, keinerlei Gedanken, wie Sorgen und jedwede
anderen negativen Probleme lösen zu müssen. Der Weg ist allerdings etwas schwer
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestreiten. Immerhin liegt sein Haus,
gut verschanzt vor den neugierigen Blicken der Mitmenschen, am Rande der Stadt.
Fernab des Großstadttrubels. Dementsprechend rufe ich via Telefon ein Taxi zu
meiner Örtlichkeit. In fünf Minuten soll es vor meiner Haustür stehen, was auch
ansatzweise klappt. Komischerweise beschleicht meine Person schon beim Einsteigen
ein mulmiges Gefühl im Bauchbereich, welches mich unvermittelt mit einem heftigen,
krampfartigen Zwicken und Zwacken foltert. Will mir mein Körper in Vorahnung
auf das kommende Geschehen gar etwas sagen, indem er sich auf so grausame Art und
Weise kund tut?. Egal. Jedenfalls fühlt sich das nicht gut an. Keinesfalls.
Der Taxifahrer, ein nicht gerade junger
Typ, mit schon leicht angegrauten, ausgedünnten Haaren, wendet sein Haupt in meine
Richtung und fragt, wohin ich denn möchte. Gebe ihm logischerweise bereitwillig
Antwort. „Wo wollen sie hin?“, vernehme ich sein holpriges deutsch. Oha, lieber
Gott im Himmel, das kann ja noch lustig werden, denke ich beiläufig, und meine
Bauchschmerzen reagieren darauf wie wild, bauen sich immer mehr auf, so dass
mir fast die Luft weg bleibt. Ich versuche trotzdem ruhig zu bleiben und wiederhole
das gewünschte Ziel. Der Taxidriver startet und rollt los. Ich kenne die Route,
da ich schon öfters dort war. Jedoch nimmt dieser wahnsinnige Typ einen anderen
Weg und karrt quer durch die Stadt. Wo will er jetzt mit mir hin?. Kennt er
denn den Weg nicht?. An seinem Armaturenbrett ist auch kein Navigationsgerät
montiert oder sonst eine andere Technik, die ihm die genaue Richtung vorgibt. Die
Gebührenanzeige in roten Zahlen springt mit jedem Kilometer weiter und zeigt inzwischen
einen horrenden Betrag an. Mir wird in diesem Moment angst und bange, denn ich
habe nur fünfzig Euro im Portemonnaie. Das ist nicht wirklich dienlich für
meine jetzt vehement daherkommenden, sich auftürmenden Krämpfe.
„Jetzt beginnt die Sache haarig zu werden. Denn
der angegraute, dünnhaarige Typ kratzt sich am Kopf und säuselt etwas, von dem
ich glaubte, dass es nur in Filmen vor kommt. „Mein Kopf!, mein Kopf!“, und
greift sich dabei wiederholt an seine Stirn. „Ich weiß nicht, wo ich bin!“. „Vor
dreißig Jahren hatte ich das noch nicht!“, jammert er unheilschwanger weiter. Irgendwie
klingt dieser letzte Satz logisch. Das Alter birgt eben gewisse Risiken. Nur,
muss das gerade jetzt sein, wo ich verabredet bin?. Inzwischen habe ich diesen
Alzheimer Taxifahrer gebeten, die Uhr auszuschalten, damit diese quer durch die
Stadt Touristenfahrt nicht allzu teuer für mich wird. „Guter Mann“, versuche
ich ihn zu besänftigen. „Ich möchte nicht nach Hamburg oder in eine andere
Stadt fahren, sondern nur dorthin, wo ich schon seit einiger Zeit sehnsüchtig
erwartet werde. Der Fahrer scheint so verwirrt, dass er einfach nicht auf mein
REDEN reagiert. „Helfen sie mir doch mal!“, ist das einzige Flehen an meine
Wenigkeit. Ich denke nicht im Mindesten daran, etwas für mein Geld zu unternehmen.
Immerhin ist er der Taxifahrer und nicht ich. Was soll das?. „Wissen sie was?,
bringen sie mich doch einfach zu einem nahegelegenen Taxistand, damit ich
umsteigen kann“, schlage ich vor. Keine Reaktion seinerseits. Ja, wie auch. Er
ist inzwischen so mit sich selbst beschäftigt, dass er mich offensichtlich
nicht mehr wahr nimmt.
Dieser Blödmann kann nur dem lieben Gott
oder wem auch immer danken, dass ich mich in meiner eigenen Stadt einigermaßen
gut auskenne. Inzwischen kurvt er ständig im Kreisverkehr herum und kann damit
einfach nicht aufhören. Soll mir zu meinen Krämpfen noch schlecht werden?. Ungeheuerliche
Abgründe tun sich auf, denn ich verspüre das Bedürfnis, diesem Kerl an die
Gurgel zu gehen. Nur meiner Beherrschung kann er es danken, dass es nicht
geschieht. Endlich reißt mir der Geduldsfaden, der während der ganzen Horrorfahrt
schon ziemlich spröde geworden ist. „Setzen sie mich einfach bei bester Gelegenheit
ab und lassen mich aussteigen!“, brülle ich drauf los. Mein Gesicht hat eine
ziemlich dunkelrote Farbe angenommen, und die Birne steht kurz vor dem Kollaps.
Ob er das wohl noch hinbekommt?, frage ich mich spontan. Hoffentlich. „Meine Lebensmittel
in der Tüte haben ein Verfallsdatum, und das möchte ich auf gar keinen Fall
überschreiten müssen, nur weil sie NULL Ahnung vom Taxi fahren haben!“,
kreische ich und lasse der jetzt massiv aufsteigenden Wut freien Lauf.
„So langsam reicht es!“. „Ich kenne meine
Stadt aus dem FF!“. „Da braucht es keine Touristenfahrt, um mir diese noch
einmal zu zeigen!“. An irgendeiner freien Stelle des Bürgersteigs stoppt er und
will sage und schreibe dreißig Euro von mir kassieren. Ich kralle mir die
Lebensmitteltüte und meine Handtasche, öffne wutschäumend die Wagentür und
steige aus. OHNE ZU BEZAHLEN. Das soll er mir büßen, denke ich. Schon bin ich
weg, um mir ein anderes Taxi via Handy zu rufen. Hoffentlich hat der nicht auch
irgendeine Krankheit, die mich daran hindert, meinen Freund zu besuchen?. Alles ist möglich. Ich ziehe das Unheil an,
wie Motten das Licht. Inzwischen dürfte mein Freund graue Haare bekommen haben,
da er immer noch auf mich wartet.
FAZIT
Ich habe mir konsequent geschworen, bei
einer weiteren Taxibenutzung erst einmal vorab den Fahrer zu fragen, ob er die
Straße kennt und wie er dorthin kommt. Sicher ist sicher.
Für mich ist es total unerheblich, ob ein
Taxifahrer der deutschen Sprache mächtig ist oder nicht. Auch die Hautfarbe ist
nicht von Belang. Ebenfalls nicht, welcher Konfession dieser angehörig ist.
Auch nicht, ob er schon einmal im Knast gesessen hat. Hauptsache sie machen
ihren JOB ansatzweise gut. Bedeutet, den Fahrgast dort hin zu kutschieren,
wohin es ihn gelüstet. Klare Ansage von mir.
© Marlies Hanelt 14.Januar2015
Bis auf Weiteres hier auf meinem Facettenblog
Eure Admina Marlies