Mittwoch, 21. Oktober 2015

-TEUFLISCHE DEADLINE-. Wenn man den eigenen Fantasien aufsitzt. SURREALISTIK AUS MEINEM GEHIRN.


                       
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Hallöchen und Willkommen in meinem Facettenreich.
Tja, so kann, jedoch muß es nicht geschehen, wenn ein Autor der allseits bekannten Deadline ausgesetzt ist. 
Mein Fantasiereich lädt euch ein, daran teil zu nehmen. 

 

Teuflische Horrordeadline
     Wenn man den eigenen Fantasien aufsitzt
Schaue nun wahrlich jeden Tag in den Spiegel. Hätte es nur diesmal nicht machen sollen. Ungefähr vier Tage vor dem Abgabetermin meines Horrorskriptes erscheint eine teuflisch verzerrte Fratze im planen Spiegel und wölbt sich heraus. Beginnt mit tierischer Fistelstimme zu geifern. „Alte, es wird Zeit!". Wofür wird es jetzt eigentlich Zeit?, denke ich mir. Zeit zum Sterben oder was?. Immerhin habe ich noch vier Tage Zeit, um mein aktuelles Skript zu finalisieren. Was soll also diese dämliche Phrase?. Irgendwie erinnert mich das groteske Gesicht an meine Verlegerin. Na ja, ansatzweise. Dunkle tiefliegende Augen sprühen vor Hass, und ihr mit Pickeln übersäter Mund versucht mich zu vertilgen. Die langen spitzen Zähne, vor Blut triefend, bohren sich schmerzvoll in meinen Körper. Sie beginnt zu saugen. Unaufhörlich und mit ständig wachsender Intensität läuft mein Blut in ihren Körper und vermischt sich mit dem Ihrigen.  Dieser eklige Pustelmund gibt einfach nicht auf. Schnalzt und schmatzt so lange, bis auch der letzte Tropfen meines roten Lebenssaftes eine Liaison mit ihrem eingegangen ist.
Dies wird hernach zu einer fatalen misslichen Lage für den Verlagsvampir. Birgt die Gefahr der Unverträglichkeit und führt zu einer Gegenreaktion. Das fremde Blut wird demzufolge attakiert und in höchstem Maße malträtiert. Ihr Blut besitzt den Rhesusfaktor A, Untergruppe D-plus. Meines ist leider in keinster Weise kompatibel mit ihrem. Nix Blutgruppe Null. Der Monsterverlagsvampir verdreht die Augen und läuft grün an. Zittert am ganzen Körper, den ich Gott sei Dank nicht sehen kann. Wer weiß, wie der wohl aussehen mag, wenn schon das Gesicht so entsetzlich daher kommt. Stelle ihn mir nur vor meinem geistigen Auge vor. Das genügt, um mich kurzerhand vom Spiegel zu entfernen. In dem Glauben, der Spuk hat damit ein Ende. Weit gefehlt.
Das grünlich angelaufene Biest versucht mich mit allerlezter Kraft in den Würgegriff zu bekommen. Quasi an sich zu binden. Krallen, die wie monströse scharfe Dolche konzipiert sind, packen mich an der Kehle. Versuchen sich dort tief hinein zu graben. Genau in diesem Moment lässt diese abschaumähnliche Gestalt von mir ab. Keucht, als würde es einem Orgasmus nahe sein und sinkt mit dem Körper in seiner Welt förmlich zu Boden. Jedenfalls stelle ich mir das so vor. Denn der sich in meiner Fantasie kreierte Leib muß ja irgendwie vorhanden sein. Wo um Himmels Willen sollte wohl der Kopf Halt finden, wenn nicht auf einem Monsterbody?. Oder habe ich es etwa hier mit den ,,Körperlosen,, zu tun?.
Nun, für Fragen ist jetzt wirklich keine Zeit. Schnelles Handeln ist angesagt. Blödsinn, mein roter Saft scheint spontan schon seine eigene Entscheidung getroffen zu haben. Das Monster muß torkeln, denn ich vernehme stampfende Schritte, die abrupt aufhören. Gefolgt von einem dumpfen Aufprall, muß es höchstwahrscheinlich verendet sein. Erleichtert darüber, wende ich mich final vom Spiegel ab, um mich gewissen Tätigkeiten zu widmen, die mit intensivem Schreiben einher gehen. Plötzlich vernehme ich wieder diese durchs Mark gehende Fistelstimme. „Ich kriege dich noch!. Warts nur ab!. Deine Zeit ist in vier Tagen abgelaufen. Kannst dem nicht entrinnen!. Nie und nimmer!“, hönt und dröhnt es in meinem ausgelaugten Kopf.
Sollte der Tag so enden wie er begonnen hat, gebe ich mir die Kante. Ob der Abgabetermin dann noch eine gewisse Relevanz findet, wage ich zu bezweifeln. Möchte mich nur zudröhnen und das Skript sich von alleine tippen lassen. Ich meine, welcher Autor hat darüber nicht schon einmal ansatzweise nachgedacht, wenn die Deadline naht und man weiß, dass dieses verdammte Worddoc. bis dahin nicht fertig sein wird?. Wähne mich pausenlos in einer Fantasiewelt, die auch in Form eines Skriptes nach Erlösung schreit. Deswegen werde ich für derhin leider selbst meine Finger schwingen und tippen müssen, bis diese nur noch eine stummelartige Form angenommen habe. In der Kürze liegt die Würze.
© Marlies Hanelt 21.Oktober2015      

Freitag, 16. Oktober 2015

-SCHAUKELJUNKIE-. Humoriges aus meiner Trickkiste. Schaukeln bis der Arzt kommt.

                        
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Willkommen auf Haneltmania

Eine neue Story wartet auf euch, die es definitiv in sich hat. Kann man vom Schaukeln in eine tiefe Abhängigkeit rutschen?. Alles ist eben möglich. 



                Schaukeljunkie (Humoriges)
Es gibt ja die dubiosesten Süchte auf dieser Welt. Ist man erst einmal einer Sucht verfallen, egal um welche es sich handelt, kann man einfach nicht damit aufhören. Ständig wohnt dem Körper als auch der Seele ein unbändiger Drang inne, es immer wieder zu müssen. Wovon ich hier schreibe?. Natürlich meine ich das Schaukeln. Kann man exzessiv auf einer Wippe-Dippe, einem Pferd auf einer flexiblen dicken Metallfeder, einem Reifen, der an beiden Seiten mit einer Kette aufgehängt ist, und, und, und. Zuerst ist es noch ein Hobby, das kindliche Freude in einem hervor ruft. Jedoch steigert sich die Lust nach einigen Tagen immens. Schaukeln, bis der Arzt kommt. Schaukeln, bis zum Abwinken. Eben so lange, bis das Hirn die Umverpackung verlässt oder sich der Magen nach außen stülpt. Man den vorab gegessenen Eintopf der Straße überlässt. Wonne in höchster Vollendung?. Für den Einen schon. Jedoch den Anderen ein Teufelskreis, aus dem es kein entrinnen gibt. Man kann zum Junkie mutieren, für den es absolut zum jetzigen Zeitpunkt keine Heilungschancen gibt, da keine probaten Therapien angeboten werden.  
Tasa, eine kleine lustige Dame älteren Jahrgangs, will es noch einmal so richtig krachen lassen. Nicht dass sie jetzt etwa Bock auf wilde Partys hätte. Nein, nicht wirklich. Es fehlen immerhin schon einige Freunde, die ihre Seelen ins Nirwana haben driften lassen, da es ihnen auf der Erde zu langweilig wurde. Somit ist das Thema Party abgehakt. Schon ziemlich lange. Vor Humor und Lebensfreude fast übersprühend, driftet sie ab und zu in ihre Kindheit zurück. Was war das für eine tolle Zeit, in der man einfach das Kind sein genießen konnte. Kleine lustige Spiele wie Seilhüpfen, Murmeln aus Ton und Bucker aus Glas, versuchen in ein Erdloch zu schnippen. Also mit dem Zeigefinger quasi dort hinein zu kullern. Himmel und Erde spielen. Hierzu zeichnete man mit Kreide auf den Gehsteigplatten am Anfang das Wort Erde ein. Hernach auf der nächsten Platte die Zahl eins. Auf der Weiteren wurde die Platte mit der zwei und der Zahl drei halbiert. Dann folgte wieder eine mit der Zahl vier. Usw. Konnte man ellenlang fortsetzen. Am Ende der letzten Platte stand das Wort Himmel. Man platzierte sich nun auf der Platte Erde und warf ein Kettchen, evtl. gebastelt aus Büroklammern, auf die eins. Man hüpfte nun mit einem Bein auf den Platten herum. Durfte allerdings nicht das Kettchen bespringen. Man hob es auf, immer noch auf einem Bein stehend und warf das Kettchen in das nächste Plattenkästchen. Sah irgendwie nach hopsen aus. Ja, es hieß ja auch HOPSE.
Irgendwann wurde man dieses Spieles überdrüssig und versuchte sich mit anderen ausgedachten Methoden der Langeweile zu entkommen, die Zeit um die Ohren zu hauen. Tasa sinniert und sinniert, und am Meisten würde sie liebend gerne wieder schaukeln. Denn hopsen fällt ihr mittlerweile etwas schwer. Die morschen Knochen röhren dermaßen, dass man es kaum überhören kann. Also, nicht so toll. Hierzu begibt sie sich des Nachtens auf den in der Nähe liegenden Spielplatz und setzt sich in den Gummireifen, der beidseitig von Ringketten gehalten, an einer Stange baumelt. Schwingt beide Beine nach vorne. Der Ring setzt sich langsam in Bewegung und wird durch das Zurückkatapultieren immer schneller. Nicht nur das, sondern das Monstrum LKW-REIFEN gewinnt mächtig an Höhe. Tasa jauchzt, jubelt vor Vergnügen und kann einfach nicht aufhören. Dabei dreht sie sich mit dem Reifen um die eigene Achse und schaukelt weiter. Macht eine Kehrt Drehung, und das Spiel beginnt von vorne. Der helle Wahnsinn mit anzusehen, wie eine alte Dame so viel Vergnügen haben kann.
Am nächsten Tag oder besser gesagt in der Nacht, muss sie erneut schaukeln gehen. Genauso verhält es sich am übernächsten und überübernächsten Tag. Ein perfides Suchtspiel nimmt seinen fatalen Lauf. Quasi in den Fängen dieser  unheilbaren Krankheit, aus der sie niemals heraus kommen wird. Leider wird Tasa nicht bewusst, dass sie zu einem Junkie geworden ist, der ein Leben lang darauf angewiesen ist, schaukeln zu müssen. Der Schauplatz ihrer immensen Lust ist dieser Kinderspielplatz. Jede gottverdammte Nacht. Wenn ihr Tasa auch einmal beäugen wollt, kommt einfach dort hin und seht ihr beim narrischen Schaukeln zu. Aber Vorsicht, macht es ihr nicht gleich. Denn das Schaukeln birgt gewisse Gefahren. Ihr wisst schon. ABHÄNGIGKEIT ohne Ende.
© Marlies Hanelt 16.10.2015