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Hallo und Willkommen in meinem
-FACETTENREICH-
Es erwartet euch diesmal eine
HORROR-SURREALISTIK
Die, wie soll es auch anders ein, meinem Gehirn entsprungen ist. Et voila
Wenn es dunkel wird, und der Mond helle
scheint
Peter ist gerade von einer langen
Urlaubsreise in sein trautes Heim zurück gekommen. Ausgeruht und völlig erholt
schließt er die Tür seiner Mansardenwohnung auf, um erst einmal die zwei Koffer
abzustellen. Es ist spät am Abend, und Peter drückt demzufolge zweimal auf den
Lichtschalter des Korridors. Langsam erhellen sich auch die Lampen der zwei
Zimmer, da diese mit besagtem Schalter gekoppelt sind und auf einem Stromkreis
sitzen. Er hat diese geniale Erfindung bereits beim Patentamt angemeldet,
jedoch noch keine Antwort von dieser Behörde erhalten. „Ich werde mir erst
einmal ein Bad einlassen und meinen Körper säubern“, redet Peter vor sich hin. Es
ist zwar Niemand hier, der ihn hören könnte, aber die Macht der Gewohnheit hat bei
ihm schon längst Einzug gehalten.
Entspannt legt sich Peter in das sehr
intensiv nach Latschenkiefernöl duftende Badewasser und gibt wohlige Geräusche
von sich. Es hört sich an, als würde eine Katze schnurren. In diesem Moment
geht in der ganzen Wohnung das Licht aus und Peter sieht noch nicht einmal mehr
die Hand vor Augen. Eine tiefe, heisere Stimme ertönt von irgendwo her, als simultan
ein Sog einsetzt, der seine Badewanne samt Inhalt versucht in sich hinein zu ziehen.
Entsetzliches Poltern, begleitet von monotonem Klappern folgt. Es entwickelt
sich das grausamste Szenario, was Peter jemals in seinem Leben erfahren hat. Eigentlich
wollte er nur ein Bad nehmen und nicht in einem Horrorfilm die Hauptrolle
spielen.
Plötzlich beginnt sich die gut gefüllte
Badewanne aus ihrer Verankerung zu reißen und in den Höllenschlund zu bewegen. Erst
langsam, dann immer schneller werdend und um die eigene Achse drehend, rast sie
mit dem vor Angst erstarrten Peter ins Nirgendwo. Eine Bahnfahrt der besonderen
Art nimmt jetzt ihren Lauf. Die tiefe, heisere Stimme beginnt nun fürchterlich
laut zu werden. Sie schnalzt und schmatzt unaufhörlich. Es hört sich an, als
würde sie nach Peters Körper lechzen. Umgeben von Dunkelheit und nun nicht mehr
in der rotierenden Badewanne befindlich, saust Peter auf einen sich
materialisierenden, riesigen Mund zu, der von dolchartigen Zähnen gespickt ist,
aus dem ein bizarres, höhnisches Gelächter ertönt. Eine bleckende, vor Gier triefende Zunge schlingt sich um
seinen Leib, versucht ihn zu erdrosseln und in den Schlund zu ziehen. „Lieber
Gott, lasse mich wach werden“, betet
Peter inständig vor sich hin. „Ich bin bestimmt nur in der Wanne eingepennt und
erlebe einen widerlichen Albtraum“. „Zum Teufel, wo bist du, wenn ich nach dir
rufe“, schreit Peter nach seinem Erlöser. Keine Antwort.
Abrupt lässt das Ziehen nach, und auch der
gespenstische Mund verschwindet. Peter wird aus diesem wabbeligen, mit Speichel
gefüllten Schlund geschleudert und auf etwas Hartes katapultiert. Nur sehr
langsam öffnet er seine immer noch angsterfüllten Augen und blinzelt. Es ist
stockdunkel. Trotzdem erkennt Peter nach kurzer Zeit die Konturen seines Badezimmerambientes.
Das Badewasser ist inzwischen lausig kalt geworden und duftet längst nicht mehr
so erquickend. Stattdessen befindet sich eine modrige, zähflüssige, nach faulen
Eiern stinkende Masse darin. Aus ihr formt sich ein mit Pickeln übersäter Mund,
aus dem Eiter trieft. Ein Höllentrip aus dem es schier kein Entrinnen gibt.
Es ist später Abend, und Finsternis macht
sich breit. Durch die kleine Dachluke der Badezimmerdecke scheint hell der
Vollmond und lächelt.
© Marlies Hanelt 26.November2014