-Surrealistische Belletristik-
Willkommen in meinem BLOGREICH zu einer weiteren fantastischen Surrealistik Geschichte.
So kann es wirklich mal passieren oder nicht?.
Willkommen in meinem BLOGREICH zu einer weiteren fantastischen Surrealistik Geschichte.
So kann es wirklich mal passieren oder nicht?.
Einem kuriosen Geheimnis
auf der Spur
Wo ist meine Batman Espressokanne?
Ein kalter, windiger Herbsttag neigt sich
dem Ende zu, und ich möchte ihn mit einem kräftigen Espresso aus meiner
Espressokanne abrunden und ausklingen lassen. Ein schwarzgelbes Batman Motiv
ziert das Äußere. Der Griff ist passend zu den Flügeln des Flattermanns spitzwinkelig
geformt. Die Büchse mit dem gemahlenen, aromatischen Espresso besitzt ein ebensolches
Logo. Auch der Kaffeelöffel lässt nichts anderes zu. Alles ist eben völlig im Batman
Design gestaltet. Dazu fällt mir noch ein, dass ich irgendwo ein Batman Kostüm herumzuhängen
habe. Oder ist es etwa den Weg alles Irdischen gegangen?. Bei mir ist nichts
unmöglich. Was soll es, im Moment interessiert mich nur mein leckerer Espresso
und sonst weiter nichts. Demzufolge schreite ich lustvoll in die Küche, um mir die Kanne vorzunehmen
und den Boden mit Wasser zu füllen. Bin mit meinen Gedanken schon ein Stück
weiter, da ich mir vorgenommen habe, zu lesen. Ein passendes Buch dazu sollte
alles kongruent wirken lassen. Natürlich geht es in diesem Werk um Batman. Um
wen sonst. Das Gewohnheitsprinzip setzt ein, denn ich weiß ja, wo die Kanne
steht. Jedoch greift meine Hand ins Leere. Irritiert starre ich in die
Richtung, wo die Kanne eigentlich immer stehen sollte. Macht sie aber nicht. Auch
mein Blick fällt in die Leere. Alles ist leer. Na ja, sagen wir mal, halbleer.
¸Teufel noch mal, was geht hier eigentlich
vor sich?“, wettere ich in die leere Küche. Noch nicht einmal der Herd ist
vorhanden. Wo sonst der Kühlschrank steht, klafft ein großes Loch der Leere. Bin
ich jetzt vom großen Nichts umzingelt oder hat mir irgendjemand nur einen
Streich gespielt?, sinniere ich vor mir hin. Eventuell bin ich auch etwas
erschöpft und mein übermüdetes Gehirn spielt mir einen grenzenlosen Possen, den
ich in meiner Lage nicht gewillt bin zu akzeptieren. Offensichtlich befinde ich
mich in einer zweiten Dimension, während meine Küche in der Realität weilt. Versuche
alle Optionen abzuklappern, jedoch wollen die Gedanken nicht enden und setzen mich
dementsprechend körperlich außer Gefecht. Muskelstarre macht sich breit, und
ich fühle mich wie ein hartes, einbetoniertes Brett, das man nur zum Bügeln benutzen kann. In
diesem Moment vernehme ich ein Rascheln und dumpfe, langsame Schritte nähern sich meiner Wenigkeit von
Hinten. Das kann jetzt nicht sein, denke ich, und versuche mit großer
Anstrengung meinen Kopf zu drehen. Pochende Schmerzen ziehen durch meinen
gesamten Körper und manifestieren sich darin. Gott, tut das höllisch weh!. Was ich jetzt mit
weitaufgerissenen Augen erblicke, entbehrt sämtlicher, menschlicher Logik. Ein
Bild von einem Mann steht da und hält einen beschrieben Zettel in der Hand, den
er an seinem von sich gestreckten Arm hochhält. Zwangsläufig frage ich mich, ob es ein
Wunschtraum ist oder sich doch die Realität vor mir aufbaut?. Jetzt beginnt er auch noch mit mir zu reden
und zwar in einem ziemlich sonoren, tiefen Timbre in der Stimme, wie ich sie
nur von Barry White kenne. ¸Gute Frau, lesen sie sich bitte den Text auf diesem
Zettel durch“, bittet er mich höflich und setzt noch eins drauf. „Vor einiger
Zeit haben sie mal diesen Wisch signiert“. „Es handelt sich hier um eine Abtretungserklärung
für meinen Klon“. „Wenn sie nicht in der Lage sind, die bei mir vor einigen
Jahren aufgenommenen zweihundert Euro
zurück zu zahlen, dann kann er sich an
ihren Küchengeräten nach Gutdünken bedienen“. „Ist das nun ihre Unterschrift
oder hat die etwa ihr Klon geleistet?“, brüllt er mich jetzt ziemlich unhöflich
an, während er im Takt mit dem Zeigefinger pausenlosauf dem Wisch herum tippelt.
Seine Mimik wirkt so urkomisch, dass ich einfach schallend lachen muss. Da
steht er nun und schaut mich fassungslos an. Das erzeugt in mir einen derart monströsen
Lachkrampf, der mich von meiner Körperstarre erlöst und wieder einigermaßen
bewegen lässt.
Zwar bin ich meine elementaren, heiß geliebten
Geräte los, habe aber einen guten Freund
dazugewonnen. Wozu benötige ich noch die Batman Espressokanne, den Kühlschrank
und die passenden Batman Löffel, inklusive Herd, wenn er mir ab jetzt den
Kaffee kredenzen wird. Leider hat die Sache einen widerlichen Haken. Dieser
smarte Mann schnippt mit dem Finger, und ich erwache aus einem Tagtraum, der es
wirklich in sich hat. Irgendwie erfrischt blicke ich mich in der Küche um und
entdecke, dass alles an Ort und Stelle steht. Ob ich nun doch endlich zu meinem
Espresso aus der Batman Kanne komme?. Wer weiß, alles ist möglich oder auch
nicht.
© Marlies Hanelt 5. November 2014