Donnerstag, 9. Oktober 2014

VIDEOSPIELE IN DER AUGENKLINIK. Augenhintergrunduntersuchung der etwas anderen Art.

                          
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Schon wieder habe ich euch etwas SURREALISTISCHES mitgebracht. 
Augenuntersuchungen können durchaus einen tierisch, spassigen Aspekt bergen.....



Videospiele in der Augenklinik
     Augenhintergrunduntersuchung der etwas anderen Art

Diesmal habe ich wieder einen Termin in der Augenklinik, um meinen Augenhintergrund auf eventuelle Netzhautablösung untersuchen zu lassen. Diese Geräte gibt es in unterschiedlicher Gestaltung. Generell sind es Halbkugeln, deren Innenfläche ein mittiger Kreis ziert, in dem ein grüner Punkt grell, bis hin zu ganz schwach hintereinander aufleuchtet. Um diesen Kreis blinken dann ebenfalls unvorhersehbar Punkte an verschiedenen Stellen auf. Jedes mal drückt man einen dazugehörigen Knopf eines kleinen Handschalters, wenn man etwas erkennen kann. Diese monströsen Dinger sind außerdem mit einem Computer verbunden, der das Ergebnis aufzeichnet. Zusätzlich gibt es eine Kinnmulde direkt am Gerät, um während der Untersuchung den Kopf ruhig und entspannt lagern zu können.
Ich sitze nun an diesem Gerät und halte den Schalter mit dem Knöpfchen in der rechten Hand. Bereit, um besagten Knopf in schneller Blinkabfolge der Punkte zu drücken. Eigentlich sollte sich jetzt der erste grüne, helle Punkt zeigen. Jedoch passiert nichts. „Ist das Gerät überhaupt eingeschaltet oder vielleicht defekt?“, stelle ich mir die logische Frage. Es vergehen mindestens fünf Minuten, bis ich ein vehementes, piependes Geräusch vernehme, dem eine monotone, blecherne Computerstimme folgt. „Willkommen im Computerspiel –BOMBS-“. „Drücken sie für START ihren Knopf und vernichten sie die Bomben, die aus den herunterkommenden Fliegern fallen“. „Als Waffe drücken sie ihren Knopf zweimal“. „Jede Bombe bringt ihnen einen Punkt“. „Haben sie alle abgeschossen, geht es auf LEVEL zwei weiter“. „Es gibt insgesamt zweihundert Level, nach deren Abschluss ein zweihundert Euro Schein aus dem Schlitz des Apparates neben ihnen flattert“. „Wünsche viel Erfolg mit unserem neuesten Videospiel –BOMBS-“. „Woooow“, entfährt es mir. Ich lege also los und drücke den schon in der Hand haltenden Knopf. Der erste Flieger erscheint stark brummend und wirft mit einem lauten Piepsen die erste Bombe ab. Meine Kinnmulde ist zu einer Art Schläger mutiert, die ich genau in die Richtung der Bombe schiebe, um dann hierauf den Knopf zweimal hintereinander, schnell zu drücken. Meinem Schläger entfährt ein Blitz. In diesem Moment da die Bombe explodiert, wird ein höllischer Knall erzeugt, der mir fast das Trommelfell zerfetzt. Immer mehr Flugkörper erscheinen an irgendwelchen Stellen und werfen ihre Bomben ab, was mir eine ziemliche Konzentration abverlangt. So, Level eins wäre geschafft. Puh, ich beruhige mich etwas, um sofort auf Level zwei den Bombenattacken Stand halten zu können. Zudem werden mit jedem abgeschlossenen Level die Computergeräusche stärker. Eigentlich müsste die Assistentin sie bis in ihr Büro hören, denke ich zwangsläufig.
In diesem Moment erscheint sie und tippt mir auf die Schulter. „So, Frau Hanelt, Ende der Untersuchung“. Sie schaut ziemlich konsterniert auf das Computerergebnis, was der Drucker inzwischen ausgespuckt hat. Nichts  ist darauf zu erkennen, noch nicht einmal ein winziges Bömbchen. „Haben sie denn nicht gedrückt?“, fragt sich mich mit einer unsicheren Mimik und zieht demonstrativ ihre Augenbrauen dazu hoch. „Warum unterbrechen sie mich gerade jetzt wo ich dabei bin, auf einem weiteren Level Bomben zu killen?“, schreie  ich sie unvermittelt an. „Bomben?“, fragt sie, und ihre Kinnlade fällt herunter. „Wissen sie was, ich werde einfach einen neuen Termin bei ihnen machen“. „Ich muss unbedingt diese zweihundert Level schaffen, damit mir etwas Knete ins Portemonnaie kommt“, schiebe ich ärgerlich hinterher und erhebe mich vom Schemel. Wütend verlasse ich schnellen Schrittes den Untersuchungsraum.
Drehe mich noch kurz um, und bemerke wie die Assistentin in den Apparat blickt, auf dem der mittige Kreis abgebildet ist. Ihr Gesichtsausdruck lässt vermuten, dass sie irgendwie an meinem Verstand zweifelt.
© Marlies Hanelt 9.Oktober2014   
Eure Admina Marlies Hanelt