Donnerstag, 4. September 2014

Abgefahrenes, alltägliches Volk. Aus meinem Bloggenre ,,Skurrile Alltagsgeschichten,,.


                             
(Bild, entworfen mit WORD)


Hallöchen meine lieben Blogleser. 
Willkommen in meinem REICH.

Diesmal gibt es eine skurrile Alltagsgeschichte. Es sind doch die alltäglichen Verhaltensmuster, die sich Menschen in der Öffentlichkeit stricken. Hat doch schon jeder von euch mehr oder weniger erlebt, oder?

Ich sehe diese Faux pas als positiv an, da sie mich immer wieder zum Schreiben verleiten, um euch damit zu versorgen. LEST SELBST...




                     Abgefahrenes, alltägliches Volk
Erneut beginnt für mich ein Tag mit seinem Alltagsgeschehen. Quasi monotone Aufeinanderfolge von immer wiederkehrenden Abläufen. Wer kennt das nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, das sich noch etwas Besonderes entwickeln wird. Bin mir fast sicher. Erst stehe ich, wieder einmal schmerzgeplagt auf, um mich hernach einer ausführlichen Morgentoilette zu widmen. Jaaaa, das fühlt sich schon viel besser an. Noch kurz in den Spiegel geschaut, um das vollkommene Resultat zu bewundern. Perfekt.  Jetzt kann der Wahnsinn losgehen. Schnappe mir nur noch die Einkaufstasche, in der sich ein prallgefülltes Portemonnaie befindet, und laufe schwungvoll die drei Treppen hinunter. Na ja, zumindest was ich dafür empfinde. Komme auch tatsächlich unbeschadet unten im Hausflur an. Was für ein Hochgefühl. Das ist jedoch nicht immer so. Darum schreite ich fast unbeschwert den kopfsteingepflasterten Bürgersteig entlang, im Kopf natürlich mein Wunschziel, --Einkaufsarkaden Neukölln--.
Kommt mir doch tatsächlich ein Radfahrer entgegen. Nicht dass er seinen Drahtesel schieben würde, NEIN, er sitzt drauf. Fast wäre ich mit ihm kollidiert. Konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, sonst würde das für den Radfahrer ein Verstoß gegen die Regeln in der StVo sein. Ob der diese überhaupt jemals gelesen hat?, frage ich mich. Ganz bestimmt nicht. Rufe dem weiterfahrenen, ignoranten Typen noch einen Satz hinterher. „He, Blödmann, hast du Schiete auf deine Glubschen?“. Nur kurz dreht er sich um und lächelt. War das jetzt die mimische Antwort auf meine Frage?. Kann nur so sein. Also bestätigt er eben mit dieser, dass ich richtig liege. Dreck auf den Augen, damit sie zu nichts weiter taugen. Meine fröhliche Stimmung ist jetzt nicht mehr ganz auf dem Zenit. Hoffe, dass irgendein Umstand diese nicht weiter absinken lässt. Jedoch, hoffen und harren hält manchen zum Narren.
Setze meinen Einkaufsspaziergang weiter fort, und bleibe an einer Ampel stehen, um den gelben Schalter zu drücken, da diese auf rot steht. Ist doch logisch oder?. Warte ziemlich lange auf das grüne Signal. In diesem Moment läuft ein zeitungslesender Passant über die Kreuzung. Wirklich, er ließt, während er bei rot die Straße überquert. Völlig unbeeindruckt davon, ob noch ein PKW folgt oder nicht. Rufe dem Typen meine Meinung hinterher. „Dir sollte man den Arsch abfahren, damit du in deinem Bett stehen musst!“. Nichts, keine Reaktion. Ja wie auch, wenn er in seine Zeitung vertieft ist. Derart Volk lebt offensichtlich in einer Parallelwelt, die mit der Realität nichts zu tun hat. Betrunkenen und sehr alten Menschen wohnt dieses Phänomen auch inne. Ihnen geschieht einfach nichts, noch nicht einmal einen Kratzer bekommen sie ab. WAHNSINN!.
Bis zu meinen Einkaufsarkaden Neukölln ist es nicht mehr weit, und ich freue mich schon jetzt diebisch auf das dortige Volk mit seinen selbst gestrickten Verhaltensmustern. Es sind immer dieselben, nur dass es andere Menschen sind. Was soll es, auf ins Getümmel und ablästern. Meine inzwischen aufgestaute Wut sollte ein Ventil haben, da ich eine gewisse Anspannung in mir fühle. Komme auch Tatsache ohne Weiteres dort an, und bewege mich mit der Rolltreppe abwärts ins Einkaufsparadies. Stecke den Chip in den dafür vorgesehenen Schlitz, der sich in einem Plastikteil befindet. Die Kette des Einkaufswagens löst sich, und ich ziehe ihn heraus. Ab durch das Drehkreuz, und schon beginnt das Spiel. Auch dort sollte es Verkehrsregeln geben. Leider sieht die Realität anders aus. Es befindet sich dort  ein Hauptgang mit abgehenden Gängen, die mit meterhohen Regalen links und rechts bestückt sind. Überwiegend wird durcheinander gelaufen, und sehr viele Kunden stellen einfach ihre Wagen ab, um sich einem Kaffekränzchen zu widmen. Der Effekt, ich komme nicht durch. Soll ich jetzt dieses Geschwätz unterbrechen?, frage ich mich und blicke etwas belustigt drein. „Tuuut, trööööt, Sirene in Bewegung setz“, gebe ich laut und sehr eindrucksvoll von mir. Nichts, null Reaktion. Jetzt wird es mir zu bunt. „Soll ich über sie hinweg springen oder wollen sie das für mich machen?“, töne ich lauthals, und mache meinem Unmut Luft. „Für sie kann ich natürlich die Tarnkappe absetzen, wenn es gewünscht wird“, setze ich hinzu. Erst jetzt blicken sie mich verwirrt an, so als würden diese Kunden ebenfalls in einer anderen Welt sein.           
Ohne eine Antwort zu formulieren, rollen sie ihre Wagen zur Seite, und ich kann passieren. Nur schnell zwei oder drei Kleinigkeiten eingepackt und ab zur Kasse. Dort stehen schon viele Kunden Schlange, während einige dabei sind, ihre Lebensmittel auf das Band zu legen. Ihre riesigen, rollenden Drahtkörbe sind vollgepackt. Himmel, das kann dauern, denke ich. Meine Stimmung sinkt bis fast auf den Nullpunkt, und ich beginne vor Wut und mit hochrotem Gesicht tief durchzuatmen. „Kann mich mal Jemand bitte vor lassen?“, blöke ich in die Menge. „Ich habe nur die paar Sachen“, füge ich wutentbrannt hinzu. Nichts geschieht, wie gewohnt. Um nicht zu explodieren, versuche ich mich in Geduld zu üben. Was bleibt mir weiter übrig. Es dauert noch eine gefühlte halbe Stunde, und auch ich komme endlich an die Reihe. Bezahle meine Lebensmittel und lege diese zurück in meinen Wagen, während mir die freundliche Kassiererin einige eigentlich unnütze Fragen stellt. „Haben sie auch alles bekommen?“. „Haben sie einen Parkschein?“. Als wenn man bei diesem Überangebot nichts bekommen würde!. „Nein, einen Parkschein habe ich nicht“. „Die drei Sachen kann ich noch per Pedes nach Hause befördern“, antworte ich ihr und setze ein lustiges Grinsen auf, wobei ich ihr zuzwinkere. Darauf muss selbst die Kassiererin etwas lächeln, da diese Antwort nicht einer gewissen Logik entbehrt. Na bitte, geht doch.
Die Moral von der Geschicht‘, gehe ohne einen gewissen Humor zum Einkaufen nicht.
©Marlies Hanelt 4.September2014