(Bildchen made by Word)
Hallo und ein Herzliches Willkommen in meinem Blogreich zu einer neuen surrealistischen, belletristischen Geschichte. Gerade frisch aus meiner Feder geflossen und aufn Blog gegossen. Laach. Das soll sich auch reimen, da mir gerade so war.
Wer kennst nicht diese virtuellen Chatrooms mit ihren absonderlichen Aktivitäten?. Lest selbst, was mir dazu eingefallen ist. So könnte es unter Umständen wirklich sein. Viel Vergnügen beim Lesen.
Bildchen gefällig?
Heute ist wieder einmal so ein Tag, an dem
ich einfach die Sau raus lassen möchte. Nicht dass ich immer so drauf bin, mitnichten.
Ab und zu muss es eben sein. Also begebe ich mich in die virtuelle Welt und
zwar in einen dementsprechenden Chatroom für Gleichgesinnte. Hier dreht sich
alles um das Thema SEX. Hat man jemanden gefunden, mit dem man einigermaßen
kompatibel ist, öffnet man ein privates Chatfenster und kann sich auf höchstem
Niveau austoben und amüsieren. Manch einer bietet sich auch an, über Webcam
alles herzugeben, womit ihn Mutter Natur beschlagen hat. Mehr oder weniger. Eigentlich
möchte man gleich zupacken und das Ding abreißen, nur weil einem danach ist.
Schade, leider geht das nicht. Immerhin liegen eine Menge Telefonleitungskabel
und ein Monitor dazwischen.
Ich logge mich also ein und das Sexportal
öffnet sich. Gebe einen Nickname ein und drücke die Entertaste. Schon kann ich
meinen abgefucktesten Fantasien freien Lauf lassen und schreibe wülstige Sätze.
Den virtuellen Dartpfeil habe ich abgeschossen, der auch voll im metaphorischen
Sinne ins Bullauge trifft. Ein Typ mit Namen –Geiler Hengst- springt sofort
darauf an. Na sieh mal einer an, grinse ich in mich hinein. „Na warte
Bürschchen, dich mache ich fertig“, spreche ich ihn an, obwohl er mich Gott sei
Dank nicht verstehen kann. Das sind eben die Vorzüge eines virtuellen
Chatgespräches. Er kommt sofort ohne Umschweife zur Sache. So soll es sein.
Zeit ist knapp, denn ich habe heute noch etwas Besseres vor.
Dieser Dödelspacke fragt mich nur kurz nach
meinem Nickname. Sugarlady, schreibe ich
gegen und verspüre den unwiderstehlichen Drang, noch etwas hinzuzusetzen. Ich
bin achtzig Jahre alt und gehe an Krücken, da ich nur ein Bein habe. Sendepause
im Chat. Ich merke förmlich, wie dieser Blödmann überlegt, was er mir darauf
schreiben soll. Was er nach einigen Minuten des Wartens eingibt, lässt mich
doch ziemlich erstaunen. Das macht nichts, deine Beine brauche ich nicht, und
dein Alter ist mir auch egal. Was meint er mit Alter?, überlege ich für einen
Moment und stutze. Mein Alter hat heute Ausgang. Was hat der damit zu tun?. In
diesem Moment fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Was der braucht, ist
definitiv nur ein einsames Loch, um sich virtuell daran aufzugeilen. Kann nur
so sein. Das Drumherum zählt einfach
nicht. „Okay, das kannst du haben“, rede ich etwas zynisch mit mir selbst, und
mache dies klar und unmissverständlich mit einer dementsprechenden Mimik
deutlich. Also setze ich mich daran, auf
einem Stück Papier ein Loch mit Haaren drum herum zu pinseln. Bestimmt wird er
mich gleich über Webcam kontaktieren wollen. Als wenn ich es geahnt habe, öffnet
sich plötzlich ein Webcam Fenster, und besagte Kamera ist voll auf seinen
Phallus gerichtet. Dem Himmel sei Dank, dass ich den Spackus dazu nicht sehen
muss. Wer weiß, wie der aussieht, wenn schon sein Krummsäbel ziemlich komische
Konturen zeigt. Nun, man sollte zwar niemals Rückschlüsse vom Penis auf den
dazugehörigen Mann ziehen, jedoch kann ich mich dieses belustigenden Gedankens
einfach nicht erwehren. Spaß muss sein, denn den habe ich mir heute total und
ganz echt verdient. Sind doch selbst schuld, wenn sie sich für so etwas hergeben,
denke ich bei mir und lache wie wahnsinnig.
Jetzt kommt der Hammer, obwohl er eigentlich
schon längst vor mir hängt, ähem steht. Ich stelle jetzt meine Webcam auch an,
und es öffnet sich mein Cam Fenster, quasi parallel zu seinem. Halte jetzt das Stück
Papier mit dem aufgepinselten Mösenloch direkt vor die Kamera und warte ab, wie
er wohl reagieren wird. Er muss es sehen können, denn er hat ja seine Cam
nur auf sein eigenes, monströses Krumm Teil gerichtet. Nichts passiert. Ja,
verdammt noch mal, merkt der Typ einfach nicht, dass ich ihn verarsche?, frage
ich mich erstaunt. In diesem Moment öffnet sich das private Chatfenster, und
eine Frage von diesem dämlichen Typen lässt sich mir fast die Fußnägel
aufrollen. Bist du das?, schreibt er. Darf
ich mal sehen, wie dein Busen aussieht?, hakt er nach. Du bist so schön weiß
untenherum. Ja, ich bins, und meinen alabasterfarbenen Busen haue ich dir
gleich um die Ohren, dass dir Hören und Sehen vergeht. Für mich gibt es nichts
Besseres zu tun, als auch diesen besagten Busen ebenso auf ein Stück Papier zu
zeichnen. Schön voluminös und mit riesigen Nippeln. Halte das Bildchen vor die
Cam, und beginne dazu ein Liedchen zu trällern.
Plötzlich wölbt sich mein Monitor, und ein
ziemlich wohlgeformter Mund drängt in Richtung des aufgemalten Busens. Wird groß
und immer größer. Will sich in den Nippeln festbeißen, was natürlich nicht
möglich ist. Nur ein Schmatzen und Knistern ist zu vernehmen. Will der doch
tatsächlich meinen schönen auf Papier aufgetragen Busen vernaschen!. Es dauert
keine zwei Minuten, bis eben jener weg ist. Verschlungen von dem Monstermund. Ich
höre nur noch so etwas wie ein zufriedenes Rülpsen. Langsam zieht sich das
monströse Ding in die weiten Welten des WORLD WIDE WEB zurück, und mein Monitor
zeigt wieder den herkömmlichen Status Quo, Chatroom auf höchstem Niveau. Jetzt
wissen wir auch, warum man vernaschen sagt, wenn man mit Jemandem SEX haben
will. Es geht auch anders, wie ich euch gerade beschrieben habe. Alles ist
möglich oder nicht?.
Die Moral von der Geschicht‘, chatte niemals
in derart Räumen nicht. Gerade wenn man zu viel Fantasie mit hineinbringt.
© Marlies Hanelt 1.September2014
Eure Admina Marlies Hanelt