Montag, 24. Februar 2014

Wenn chronische Schmerzen (N)nerven...



                    

(Quelle: Pixabay.  http://pixabay.com/


Hallo meine lieben Blogfans
Erst einmal möchte ich mich bei euch bedanken, für euer Interesse an meinem Blog.

Diesmal  habe ich mich dem Thema --chronische Schmerzen-- gewidmet, da ich selbst Betroffene bin. Humor gehört  für mich absolut zum Alltag. Meine Arthroseschmerzen lassen mir einfach keine andere Möglichkeit. Es ist einfach die bessere Option, mit dieser verteufelten Krankheit besser umgehen zu können. Aber, lest doch einfach selbst, was ich zum Thema zu sagen habe. 

Natürlich freue ich mich auf euer Feedback. 
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Wenn Schmerzen chronisch werden und den Patienten in den Wahnsinn treiben können



Zunächst muss man sich bewusst werden, dass Schmerzen ein Warnsignal des Körpers sind. Irgendetwas ist nicht in Ordnung. Würde es keine Empfindungen und Umsetzung dieser im Gehirn geben, (Schmerzzentrum) könnte man zum Beispiel nicht wissen, ob ein Zahn vereitert ist. Man würde an einer Sepsis zu Grunde gehen. Nervenzellen im und am gesamten Körper sorgen dafür, dass wir Schmerzen empfinden können. Über die Nervenbahnen werden diese Impulse an das Gehirn weitergeleitet. Diese Bahnen sind geschützt, wie es auch ein Stromkabel ist. Der Körper produziert eigenes Cholesterin, um dies mithin zu ermöglichen. Wird dieser Schutz zerstört, beginnt der Mensch in diesen Körperregionen zu zittern. (Sklerose). Ein defektes Kabel würde dann einen Kabelbrand auslösen. Der Strom, als auch die Schmerzimpulse können nicht mehr ungehindert fließen. Somit sind Schmerzen sehr wichtig für den menschlichen Körper. Natürlich auch in der Fauna (Tierwelt). Werden Schmerzen chronisch, erhält das Gehirn einen ständigen Schmerzimpuls. Unter Umständen müssen passende, gut dosierte, auf den Patienten abgestimmte Schmerzmittel gegeben werden. Auch eine stationäre Behandlung in einem Krankenhaus, um eine Schmerzpumpe subkutan legen zu lassen, ist unter bestimmten chronischen Schmerzen (Arthrose) notwendig. Man umgeht den Magen, um auf Dauer die Einnahme von schweren Schmerzmitteln, einer Schleimhautentzündung vorzubeugen. Das liquide Schmerzmittel wird über einen Katheter und einer Butterflynadel in das Unterhautfettgewebe abgegeben. Die Schmerzmitteleinheiten gibt der Facharzt als Basis, je nach Wirkdauer, in die dazugehörige Pumpe ein. (Einspeicherung). Eine Insulinpumpe funktioniert auf der gleichen Basis. Basis-Bolus Prinzip. Fragen zu diesem Thema sollte jeder vorab mit seiner Krankenkasse und behandelndem Hausarzt klären. Welche Kosten werden übernommen und welche muss der Patient selber tragen. Einige Behandlungen werden auch nur teilweise übernommen. Hierfür gibt es einen Katalog, den normalerweise jede Krankenkasse auf Anforderung dem Patienten zukommen lässt. Eventuell muss der Facharzt eine Notwendigkeit hierfür schriftlich bei der Krankenkasse einreichen.  Informieren sie sich bitte vorab bei ihrem behandelnden Facharzt oder der zuständigen Krankenkasse. Eine weitere Option sind Schmerzpflaster. In den meißten Fällen beinhalten diese den Wirkstoff Tilidin oder Vicodin.  

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Ich habe mich dieses Themas angenommen, da ich selbst Betroffene bin. Seit ungefähr 14 Jahren plagen mich chronische Arthrose Schmerzen. Diese waren natürlich in ihrer Intensität am Anfang noch nicht so stark. Begonnen hat es mit einem Knacken im rechten Schultergelenk. Nur ab und zu. Geregelt habe ich das immer, in dem ich meinen Kopf auf ein spezielles Keilkissen gelegt habe. Ungefähr nach einer halben Stunde hat es aufgehört, und der Tag gehörte mir und nicht den Schmerzen. Ich schenkte dem keine weitere Bedeutung. Auch Schmerzmittel waren mir bis zu diesem Zeitpunkt ein Buch mit sieben Siegeln.
Was Schmerzschübe sind, sollte ich ungefähr nach einem Jahr zu spüren bekommen. Der linke Arm war es, den ich kaum noch heben konnte. Zudem veränderten sich beide Handgelenke dermaßen, dass sich eine Art von Überbeinen schmerzhaft hervor hoben. Der kontaktierte Orthopäde diagnostizierte Arthrose im rechten Handgelenk. Das war natürlich eine Fehldiagnose, weil auch die angrenzenden Halswirbel der Schultergelenke begannen, sich nach vorn zu verlagern. Die hinteren Dornenfortsätze lagen aufeinander und rieben sich permanent. Das Knacken, welches dieses erzeugte, ist so schmerzhaft, dass das Wort Schmerzen eigentlich nicht mehr hierfür relevant ist. Auf dem vorab angefertigten Röntgenbild war dies klar zu erkennen. Wurde aber von diesem Orthopäden ignoriert. Ich wechselte also diesen ,,Facharzt,,. Inzwischen hat sich auch bei mir das rechte Knie verformt. Es hebt sich förmlich aus seiner Gelenkpfanne und verschiebt sich nach rechts. Schmerzmittel in komplexer Weise, die mir verschrieben wurden, hatten nur kurzfristig eine gewisse Eindämmung der höllischen Schmerzattacken. Spätestens nach drei Stunden dann eine erneute Einnahme. Am Abend waren es bereits neun Tabletten.
Liste der eingenommenen Schmerzmittel:
Tramadolor,  Ibuprofen 800mg (3 Tab. täglich), Morphine bis 90mg (täglich, 2 Tab.), Novaminsulfon 400mg (3 Tab. täglich).
Was für ein Schmerzmittelcocktail, dem natürlich auch mein Gehirn ausgesetzt war. Nach drei Tagen kamen nicht nur Konzentrationsstörungen, sondern auch das Gefühl, Fieber zu haben. Alles befand sich sehr weit weg, so dass ich Wahrnehmungsstörungen in komplexer Weise hatte. Irgendwie der Realität sehr fern. Es fühlte sich an, als würde ich unter Drogen stehen. Schweißausbrüche und sich nicht mehr artikulieren können, waren nur ein Teil der Nebenwirkungen. Zudem machte sich jetzt der Magen bemerkbar.  Etwas essen können ohne Krämpfe, war nicht mehr möglich. Dementsprechend kam die wenige Nahrung postwendend wieder zurück. Mein schwerer Diabetes erfordert jedoch die kontrollierte Einnahme von komplexen Kohlenhydraten. Die Folge war bei mir ein Gewichtsverlust von 35 kg. Völlig entkräftet ging ich zu einem neuen Orthopäden. Diese verschrieb mir Novaminsulfon Tropfen. Gut, ich habe diese genommen und dann einfach abgesetzt. Bis heute 2014 versuche ich ohne Schmerzmittel meinen Alltag zu regeln. Das geht nur, in dem ich mich öfters hinlege und meinem gestressten Körper, als auch der Psyche, Ruhe gönne. Wenn man so wie ich alleine ist, benötigen beide diese unbedingte Entspannung.  

Jetzt kam die Nacht. Einschlafen war nur manchmal möglich. Hatte ich es trotz der Schmerzen geschafft mich zu entspannen, kamen maximal 4 Stunden Schlaf in einem Stück dabei  herum. Einer Arbeit konnte ich nicht mehr nachgehen, weshalb ich auch beim Rentenversicherer einen EU-Rentenantrag gestellt habe. (Erwerbsunfähigkeits-Rentenantrag). Bis heute 2014 ist der fünfte Antrag abgelehnt worden. Selbst der Anruf des Petitionsausschusses des Bundestages war negativ. Ich komme mir inzwischen ziemlich nichtssagend und klein vor. Ignoranz auf der ganzen Linie, meinen chronischen Krankheiten gegenüber.
Nervlich, psychisch als auch physisch am Boden, versuche ich meinen sehr simpel aufgebauten Haushalt selbst zu regeln. Nur keine große Hilfe von Behörden in Anspruch nehmen, die ich sowieso nicht bekam und bekomme. Mir selbst am Morgen im Spiegel einigermaßen noch ins Gesicht sehen zu können, ist mir wichtig.
Erschwerend kam für mich hinzu, dass ich seit unsäglichen Jahren einen aussichtslosen Kampf gegen Gutachter führe. Selbst ein Klageverfahren gegen die Bescheide des Rentenversicherers ist negativ ausgegangen. Die Familie hat sich abgewendet, da ich nicht mehr für sie so da sein konnte, wie sie es gewohnt war.
Heute 2014 bin ich soweit, dass ich beim kleinsten Geräusch zusammenfahre und oft die Tränen fließen. Ich schreie, wenn mir danach ist, weil der innere Druck zu stark ist. Ich kann und will mich nicht mehr immer gegen  Behörden wehren müssen. Alle chronischen Erkrankungen sind nachgewiesen und sollten respektiert werden. Immerhin muss ich mit diesen, 24 Stunden, 365 Tage rund um die Uhr leben. Frust, Enttäuschung, Hass. Die ganze negative Gefühlspalette baut sich jeden Tag auf. Mal mehr, mal weniger. Dagegen gibt es keine Medikamente, sondern nur ein zurückziehen in sich selbst. Wie sollte man nun seinem nächsten Umfeld die Arthrose-Schmerzen und die daraus resultierende Bewegungsunfähigkeit erklären?. Verständnis kommt doch von Verstehen. Keinen durchgängigen Schlaf mehr zu haben, raubt die Nervenkraft. Jede Bewegung ist Hölle pur. Sie verstehen es meistens nicht oder wollen es nicht verstehen. Nachvollziehen können es nur Menschen die ebenfalls von dieser sehr hartnäckigen, chronischen Krankheit betroffen sind. Sich immer wieder erklären zu müssen, ist eine unglaubliche Erniedrigung für mich. Erklären, warum man nicht zum genannten Termin kommen kann, sondern etwas später. Was spielt es für eine Rolle, wenn ich später erscheine?. Gar keine. Zeit hat einfach keine Relevanz mehr, was die Pünktlichkeit betrifft. Mir ist wichtig, dass ich jemanden sehe und mit Menschen reden kann. Genau da zeigen sich die wirklich wahren Freunde. Es trennt sich quasi Spreu von Weizen. Sie akzeptieren mich mit dem, was ich noch kann. Dies führt dann leider zur sozialen Ausgrenzung von Menschen.
Zusatz: Wer Hilfe benötigt beim Ausfüllen von EU-Renten-Anträgen oder auch Vorgehensweisen, kann mich gerne über E-Mail kontaktieren. ma-hanelt@t-online.de
© Marlies Hanelt  

Da mein Blog mithin für den Humor bekannt ist, möchte ich ein dementsprechendes Gif mit einbinden. Genau das ist es, was man als chronischer Schmerzpatient (bei Arthrose z.Bsp.) pausenlos machen möchte. Voll mit dem Kopf gegen eine Laterne. Quasi den vorhandenen Schmerz mit einem Erneuten überlagern.