Mittwoch, 23. Juli 2014

Kanadischer Gruselcocktail...


                        
  Quelle: UTUBE                                                  



Hallöchen meine lieben Blogleser

Diesmal gibt es keine Belletristik, sondern  eine wahre Geschichte. Gesehen in der Sendung -GALILEO-. Da gibt es überhaupt sehr interessante Beiträge. Dieser hat mir fast die Schuhe ausgezogen. Lest selbst. 


ZUM THEMA GRUSELCOCKTAILS
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Meißt gibt es im TV nix, was sich lohnt anzusehen. Heute war es jedoch mal ne Ausnahme. Die Sendung GALILEO lief heute 2-1/2 Stunden und war sehr informativ. Es gibt in Kanada einen neuen Cocktail. Jetzt haltet euch fest. Er besteht aus, natürlich erst einmal aus 40 prozentigem Alkohol. Normal wäre jetzt ne Olive oder eine andere Frucht. Hier jedoch handelt es sich um einen menschlichen Zeh, der vorab in Formalin eingelegt wurde. Man kann ihn durchaus hinunterschlucken. Aber, wo bekommen die dann die neuen Zehe her?. Klar, der Winter in Kanada ist extrem kalt. Da können einem schonmal die Zehen abfrieren. Für Nachschub wäre also gesorgt. Wer es schafft, den Cocktail hinunterzuwürgen, gehört dann zum Club der ,,Zehcocktailtrinker,,. Suuuper. Menschliche Gehirne sind in ihrem Erfindungsreichtum unübertroffen. Bin gespannt, was als Nächstes kommt. Auge im Cocktail?. Zunge, oder noch ganz andere Sachen. Muß jetze mal lachen. Unglaublich, aber wirklich heute gesendet.

Freitag, 18. Juli 2014

Zootiere begehren auf. ,,Elefantenjagd,,. Sati(e)rische Geschichten

                               
                               
Bild von Pixabay in Public Domain
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Hallo und Willkommen auf meinem Blog, zu einer weiteren Episode aus meinen Sati(e)rischen  Geschichten. Wenn Tiere sich rächen.



Zootiere begehren auf

             Elefantenjagd
             Vierte Episode   
Peter ist ein ziemlich hinterhältiger und durchtriebener Bursche, der den Job als Tierpfleger in einem Zoo nur annimmt, weil sein Vater es so will. Peters Leben ist bis zum heutigen Tag von seinem dominanten Vater bestimmt. Obwohl er schon dreißig Jahre alt ist, kann er sich von ihm einfach nicht lösen. Jeden gottverdammten Tag fährt Peter mit einer unsäglichen Wut im Bauch zu seiner eigentlich wunderschönen Arbeitsstelle. Er mag die Tiere nicht, und das kompensiert Peter mit diversen Methoden der Quälereien für diese. Bis heute hat der Zoodirektor noch nicht wirklich etwas mitbekommen. Oder doch?. Zumindest glaubt es Peter und fühlt sich dabei ziemlich sicher. Wenn ein Elefant zum Beispiel nicht fressen will, schiebt er es einfach irgendeinem Virus in die Schuhe. Um passende Ausreden und plausible Erklärungen hierfür, ist Peter nicht wirklich verlegen. Also gibt es auch keinen Kündigungsgrund für ihn. Denn nachweisen kann ihm niemand etwas. Noch nicht. Würden die Zootiere reden und schreiben können, wäre Peter schon längst geflogen.
Dies ist wieder einer dieser vielen Tage, an denen Peter das Elefantengehege säubern muss und die Gemüsesorten nebst Brotlaiben auf dem Gelände verteilt. Der harte, sandige Boden ist übersät davon. Immerhin sollen drei Bullen, zwei Muttertiere und vier Jungelefanten satt davon werden. Immer das gleiche Prozedere bei den Dickhäutern, Zebras und auch im Affenhaus. Peter hat man diese speziellen Tiergehege zugeteilt, damit er sich in der Probezeit für diese sensiblen Tiere als Tierpfleger beweisen  kann. Er ist überhaupt nicht erbaut darüber und setzt das auch sofort in eine respektlose, tierquälerische Idee um. In seiner Schubkarre mit dem Besen und der Schaufel darin, hat Peter ein Stück eines Stacheldrahtes gut getarnt unter einer kleinen Decke versteckt. Seine rechte Hand greift vorsichtig darunter, und er versucht es in einen auf dem Boden liegenden Brotlaib zu quetschen. Eben nur so weit, dass es nicht zu sehen ist. Langsam und mit einer gewissen diebischen Vorfreude auf dem Gesicht, öffnet Peter die Tür des Elefantenhauses. Gemächlich und schwerfällig stampfen die grauen Riesen auf das Futter zu. Der Leitbulle hebt seinen langen Rüssel in die Lüfte und bekräftigt dies mit einem langgezogenen Tröten.
Gierig wickelt dieser mit dem langen Riechorgan den Brotlaib ein und schiebt ihn gekonnt in sein Maul. Genüsslich will er ihn herunterschlucken und erneut nach einem Laib vom Sandboden greifen. In diesem Moment bohren sich die Stachel des Drahtes durch seine Speiseröhre, und der Bulle gibt einen schrillen, markerschütternden Schrei von sich. Blut tropft ihn aus dem Maul, und Tränen des Schmerzes rinnen aus seinen gutmütig blickenden Augen. Als der Leitbulle dem Tode Nahe ist, umringen die anderen Tiere den Sterbenden und begleiten ihn so lange, bis seine Seele ins Elefanten Universum schwebt.
Peter steht einfach nur da und genießt sichtlich diesen Moment.
Einer der jüngeren Bullen wendet seinen mächtigen Schädel Peter zu. Sein Gesicht nimmt racheähnliche Züge an, und er hebt dazu demonstrativ seinen langen Rüssel, aus dem ein langes, wütendes Tröten schallt. „Du widerliches Subjekt“, spricht der graue Riese. „Du Nichtsnutz und Mörder“. „Ist dir überhaupt klar, was du tust?“. „Niemand, hörst du, niemand hat das Recht irgendeinem Tier Grausamkeiten, aufgrund seines kleinkarierten Charakters , etwas anzutun“. „Respekt jedweder Kreatur gegenüber ist oberstes Gesetz“. „Was du willst, dass man dir nicht tue, füg auch keinem Anderen zu“. „Hast du das schon einmal gehört?“. Ohne auch nur die Antwort abzuwarten stampft der riesige, junge Bulle auf Peter zu. Der steht jedoch immer noch da und kann sich vor Lachen kaum halten, was den Riesen nur noch mehr in Rage versetzt. Peter scheint irgendwie nicht realisieren zu wollen, dass es ihm gleich an den Kragen gehen wird. Zudem dringen die Worte kaum an sein Ohr und schon gar nicht bis in sein kleines Hirn. Einen sprechenden Elefanten gibt es nur im Märchen, denkt sich Peter. Es ist einfach zu heiß an diesem Tag, und ich bin etwas körperlich abgespannt.
Der voluminöse Bulle stampft langsam auf Peter zu und bringt seinen Körper in eine Drohgebärdenstellung. Trotzdem bleibt Peter an Ort und Stelle, weicht keinen Zentimeter zurück. „Nun gut, du hast es nicht anders gewollt“, brüllt der Elefant. „Ziehe dich warm an und renne,  so weit dich deine Beine tragen“. Der Riese trabt etwas schneller auf Peter zu, und er begreift endlich, dass retirieren angesagt ist. Eine tödliche Treibjagd nimmt nun ihren Lauf. Peter dreht sich um und sprintet um sein Leben, den Riesen fortwährend im Genick. Der große Graue treibt Peter unermüdlich durch das ganze Zoogelände. Sein massiger Körper gibt ihm den nötigen Schub. Peter geht am Affengehege die Puste aus. Sein Herz hämmert wie verrückt und schlägt ihm bis zum Hals hoch. Trotzdem schleppt er sich völlig entkräftet weiter. Schweiß rinnt in Strömen über seinen geschwächten Körper und durchtränkt seine Zoowärterkleidung. In diesem Moment versagt sein Kreislauf und Peter sackt tödlich zusammen. Sein junges Herz hört auf zu schlagen, weil es derartige Überanstrengung bis dahin nicht gewohnt ist. Der Bulle bleibt in einigen Metern Entfernung stehen und lächelt. Vielleicht tritt bald ein neuer Tierpfleger an Peters Stelle, der ein Herz für Tiere hat. Den in Gefangenschaft gehaltenen Tieren wäre es zu gönnen. Ihre sehr empfindsamen Seelen bedürfen der Liebe und Zuwendung, genau wie wir Menschen.
© Marlies Hanelt 18.Juli2014     


Natürlich gibt es weitere Episoden. Jede birgt einen tiefen Sinn, der es auf alle Fälle lohnt, darüber kurz nachzudenken.


Eure Admine Marlies Hanelt
   

  
  



  





  

    





     
 

Sonntag, 13. Juli 2014

Sati(e)rische Geschichten ,,Kühe versus Moderne,, Dritte Eisode




                              
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Hallo und Willkommen auf meinem Blog zur
              Dritten Episode
aus meinen Sati(e)rischen Geschichten.



       Kühe versus Moderne

            Dritte Episode

Es ist Sommer und die Sonne steht mittags im Zenit. Sie lässt die Asphaltdecke der B96 wie eine spiegelglatte Wasseroberfläche wirken. Um diese Uhrzeit ist sie noch nicht so befahren. Nur einige Transporttrucks mit langen Anhängern rattern geräuschvoll über ihr hinweg. Rechts und links machen sich grüne Wiesen und Wälder breit, auf der schwarz-weiß gefleckte Kühe hinter Gattern genüsslich das Gras abrupfen und kauen. Nichts und Niemand kann ihre Ruhe stören. Wohlweislich hat Bauer Humus die Kälber von den Muttertieren getrennt, da die Paarungszeit beginnt.
Der Bulle Riechsalz schnaubt aufbrausend und lässt dabei seinen momentanen Lustgefühlen freien Lauf. Ein lautes muuuuuuh schallt über die grüne Wiese bis über die hohen Baumwipfel des Waldes hinweg. Sein Körper fühlt sich an wie statisch aufgeladen und verwandelt ihn in eine monströse Kampfmaschine. Bereit, um einen lauernden Gegner angreifen zu können, der ihm seine Favoritin ausspannen will. Demonstrativ hebt er seinen bulligen Kopf, auf dem zwei gewaltige, nach vorn gebogene Hörner signalisieren, dass er die Ansagen erteilt. Jetzt gilt es, das Revier als auch die Angebetete zu verteidigen. Nur er hat das Recht, Elsa zu bespringen. Vielleicht nehme ich nach Elsa auch noch eine Andere, denkt sich Riechsalz. Energien sind ja genügend vorhanden, um mir auch noch den Rest der Weiber zur Brust nehmen zu können. Sein Hirn ist jetzt total von Testosteron umspült und lässt keinen weiteren Gedanken mehr zu. Ich nehme mir erst einmal meinen Erzrivalen vor, sinniert er weiter. Der hat mir schon im letzten Jahr den Kampf angesagt und Gott sei Dank den Kürzeren ziehen müssen. Ich war, bin und werde der geilste Bulle hier auf dieser Weide sein. Ein stolzes Lächeln huscht kurz über sein Gesicht und weicht sofort einer zornigen Mimik. Auch diesmal möchte er erneut als stolzer Gewinner hervorgehen.  
Plötzlich steht dieser Kasimir vor ihm und fordert Riechsalz zum Ritual heraus. Leider fehlen ihm die Drohgebärden des Machtbesessenen und er versucht es mit Worten der Einschüchterung. „Alter, ich meuchle dich und werde dir zeigen wo der Hammer hängt“. Irgendwie passen seine Gesichtszüge nicht zu dem Gesprochenen. Riechsalz hält sich die Rechte  Vorderhufe vor seinen Bauch und beginnt höhnisch zu lachen. „Ich schmeiß mich weg, Kasimir“. „Dass bei dir der Hammer hängt, kann ich klar und deutlich erkennen“. „Komm schon, gib es mir, wenn du es drauf hast“. Riechsalz bekräftigt dies mit herausforderndem Winken seiner Vorderhufe. Kasimir weiß, dass er nicht den Hauch einer Chance gegen Riechsalz hat und winkt ab. „Lass gut sein, ich gebe auf“, winselt Kasimir und gibt klein bei. Genau das ist es, was Riechsalz erst richtig in Fahrt bringt. Er hasst Weicheier und Bullen, die nicht wirklich welche sind. Vielleicht ist er schwul?, denkt sich Riechsalz. Würde gut zu ihm passen. „Hör mal du Schwächling, stelle dich meiner Anwesenheit und lass es krachen“. „Hast du nun Eier oder nicht?“. Teuflische, grinsende, hinterhältige Blicke treffen Kasimir und erzeugen in ihm etwas, was er noch nie gefühlt hat. ANGRIFFSLUST und UNBÄNDIGE WUT. Er möchte Riechsalz unbedingt zeigen, dass auch er in der Lage ist, Kühe lustvoll zu bespringen. „Komm schon, komm, komm, komm“. Riechsalz neckt ihn so vehement, dass auch Kasimirs Testosteron Spiegel in immense Höhen steigt. Angetrieben von den Hormonen rennt er los und stolpert über einen ziemlich kantigen Stein. Durch den heftigen Aufprall seines leichten, abgezehrten Körpers fliegt er über die Gatter hinweg und direkt auf die Fahrbahn der B96. Ein herannahender LKW mit Anhänger überrollt Kasimir. Der Trucker konnte ihn auf der sonnengespiegelten, geteerten Oberfläche einfach nicht rechtzeitig erkennen. Erst das Rumpeln und Schwanken, welches den Truck fast umkippen ließ, lässt den Fahrer auf die Klötzer treten.
Paul entsteigt der kleinen Fahrerkabine, um sich zu vergewissern, was er gerade überfahren hat. Ihm bietet sich ein schauriges Bild von Blut und zerquetschten Körperteilen. Panik macht sich breit. Er will nur noch weg von hier. Angsterfüllte Augen blicken sich um und erkennen, dass sich kein weiterer Fahrer auf der B96 nähert, der als Zeuge dienen könnte. Paul rennt geistesabwesend, so als würde er verfolgt, zurück in sein Führerhäuschen und startet den Dieselmotor, der daraufhin laut aufheult. Kasimirs Überreste bleiben zurück und werden von den heißen Sonnenstrahlen langsam ausgetrocknet.
Riechsalz sieht dem Geschehenen mit einer gewissen Teilnahmslosigkeit zu. Kasimir ist ihm nicht wichtig. Was ihn wirklich ärgert, ist die Verhaltensweise des Truckers. Fahrerflucht ist das Allerletzte, und jedweder Gedanke daran steigert seine ohnehin schon maßlose Wut ins Unermessliche. Dir werde ich es jetzt zeigen Bürschchen. Ungeschoren kommst du mir nicht davon, geht ein aggressiver, rachebestimmter Gedanke durch sein Hirn. Riechsalz nimmt Anlauf, und seine kräftigen Beine lassen ihn über das Gatter springen. Sein muskulöser, übergroßer Körper baut sich vor der Fahrertür auf. „Alter, du wirst jetzt nicht einfach losfahren und so tun, als wenn nichts geschehen ist“. Riechsalz Stimme nimmt einen wütenden Unterton an. Paul glaubt, dass er vor Müdigkeit spontan eingeschlafen ist und böse träumt. Immerhin ist er schon fast vierundzwanzig Stunden am Fahren. Bis vierzehn Uhr muss die Ladung heute bei einer großen Firma abgeladen sein.
„Schau einer an, du fährst auch noch total übermüdet diesen Truck“. „Das ist Verantwortungslosigkeit ohne Ende“. Riechsalz kann seine Wut nicht mehr im Zaum halten und öffnet schwungvoll die Fahrertür. Mit seinen harten, metallenen Hufen tritt er so heftig nach Paul, dass sein gesamter Körper an mehreren Stellen aufplatzt. Aus den Wunden stark blutend sackt Paul hinter seinem Steuer zusammen. Eine riesige Lache bildet sich vor seinem Sitz und verteilt sich bald sehr schnell im kleinen Fahrerhäuschen. Durch den hohen, plötzlichen Blutverlust hört das Herz von Paul auf zu schlagen. Seine Seele wandert in das große Trucker Universum und fährt dort weiter auf der B96.
Ein zufriedenes Lächeln macht sich in Riechsalz Gesicht breit, während er langsam am Gatter entlang trabt und sehnsüchtig nach seiner Elsa Ausschau hält…
© Marlies Hanelt 13.Juli2014     

Demnächst auf meinem Blog weitere sati(e)rische Geschichten.
Tiere rächen sich beim Menschen auf vielfältige Weise...     





  

    





     



 

Samstag, 12. Juli 2014

Sati(e)rische Geschichten. Hund, Katze, Meerschweinchen. Zweite Episode. Rache ist süß.


                                                               

                         
Bild von  Pixabay in Public Domain
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Willkommen auf meinem Blog

Hier nun die zweite Episode aus meinen sati(e)rischen Geschichten. Mehr ist in Arbeit. Überall steckt irgendwie ein wahrer Kern drin...




Hund, Katze, Meerschweinchen
          Zweite Episode
           Rache ist süß
Jeden Tag dasselbe, morgendliche Ritual. Die ganze Familie sitzt um den Frühstücktisch herum. Jeder hat seinen Lieblingsplatz, den er auch mit speziellen Sitzkissen ausstaffiert hat. Sie sollen sich schon sehr individuell von den monotonen Küchenholzstühlen abheben. Der Vater legt großen Wert auf ein Eiermotiv. Die Mutter bevorzugt hingegen etwas Florales. Für die beiden Kinder kommt nur ein Science-Fiction Muster in Frage. Captain Kirk, Spock und Pille haben es ihnen gewaltig angetan. Selbstverständlich ist auch die passende Leibspeise für jeden künstlerisch auf dem Tischdeckchen drapiert. Die Brötchen liegen nicht wie gewöhnlich in einem Körbchen, sondern finden Anwendung auf einem großen Teller als Buchstabenkombination. Die Butter, geformt als Hundemotiv, findet Platz auf einem Unterteller, der vorher zu einer Tasse gehörte. Selbst die Marmelade genießt ein Dasein in einer dekorativen Schale, in der man eher Blumen erwarten würde. Ein länglicher Topf aus Keramik, mit kleinen Hunden auf dem Deckel, bietet Unterschlupf für die warmen Würstchen. Selbst der Senf wird nicht einfach nur aus einer Tube gequetscht. Nein, die Mutter hat die langen Pasten Stränge als Katzenstatue auf einem dazu passenden Teller platziert. Alles soll im Auge des Betrachters den Eindruck erwecken, dass diese Menschen Tiere über alles lieben.
Die Familie genießt das Frühstück und schaufelt so viel in sich hinein, als gäbe es kein Morgen mehr. „Sag mal Peter, du hast doch Morgen deinen 12. Geburtstag“, beginnt der Vater noch kauend und nuschelnd das Gespräch. „Was wünschst du dir eigentlich?“. Er sieht seinen Erstgeborenen mit gespannter Mimik an. „Einen Hund, eine Katze und ein Meerschweinchen“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Der Vater muss inne halten, um nicht los zu prusten vor Lachen. „Hör mal, drei Dinge auf einmal gehen nun wirklich nicht“. Ein überzeugendes Lächeln bekräftigt seine klare Ansage. „Vor allem, wo sollen die Tiere untergebracht werden, und wer kümmert sich um Pflege und Nahrung?“. „Zudem muss der Tierarzt bezahlt werden, wenn es notwendig wird“. „Kannst und willst du dieser Verantwortung Rechnung tragen?“. Eigentlich erwartet der Vater keine Antworten auf die vielen Fragen, da er seinen Sprössling besser kennt, als irgendjemand Anderer.
Trotzdem möchte er seinem Sohn insgeheim  diese tierischen Wünsche nicht einfach abschlagen. Zur Not können immer noch die Eltern einspringen. Der Vater blickt über die kleinen, runden Gläser seiner heruntergezogenen Brille und zwinkert seinem Sohn zu. „Mal sehen, was ich machen kann“. „Lasse dich überraschen“. „Vielleicht bekommst du auch nur eine kleine Schildkröte für den Anfang“. Grabesstille in der Küche. „Die macht nicht so viel Arbeit, und du kannst dann beweisen, wie du das mit der Verantwortung dem Tier gegenüber siehst“. Vaters Gesicht nimmt einen ernsten Ausdruck an. Die Sachlage scheint geklärt, und die Familie erhebt sich vom Frühstückstisch. Jeder von ihnen geht nun den alltäglichen Aktivitäten nach. Mutter besorgt die haushaltstechnischen Dinge und Vater fährt mit dem PKW zur Arbeit. Die beiden Kinder besuchen noch die örtliche, kleine Grundschule.
Die Uhr in Vater Johanns Büro zeigt 16Uhr an. Feierabend für heute, denkt er sich. Jetzt noch in die nächstliegende Kleinstadt fahren, und im Laden für Kleintiere das passende Geburtstagsgeschenk aussuchen. Sohn wird sich wundern, was er Morgen erblickt. Einen Versuch ist es wert, sinniert Vater Johann vor sich in. Ich möchte Peter die Möglichkeit bieten, Verantwortung für Tiere zu übernehmen. Immerhin ist er alt genug dafür. Vater Johann betritt das Geschäft mit einer gewissen Vorfreude als auch Anspannung. Ach was, alles wird sich irgendwie fügen.
Der freundliche Verkäufer der Zoohandlung beginnt sogleich sein monotones Kundengehabe. „Was kann ich für sie tun?“, kommt die erste Frage. „Haben sie einen bestimmten Wunsch nach einem besonderen Tier, oder soll es doch nur ein Hund, Katze oder Hamster sein?“. „Meerschweinchen sind gerade im Angebot, da sie sich wie irre vermehrt haben“. Der Händler blickt Johann an und labert ihn förmlich zu, ohne auch nur eine einzige Antwort abzuwarten. „Ich könnte ihnen einen Kurzhaardackel wärmstens ans Herz legen“. „Kürzlich hat mir jemand eine Siamkatze zur Pflege gegeben, weil er in Urlaub gefahren ist“. „Bis heute hat er sie leider nicht abgeholt“. „Wenn sie sich ihrer annehmen, würde ich ihnen sehr dankbar sein“. „Ansonsten bleibt nur noch das Tierheim übrig“. Um den Redeschwall des Typen hinter dem Ladentisch zu beenden, willigt Vater Johann ein, den Kurzhaardackel, die Siamkatze und auch noch ein Meerschweinchen dazu zu nehmen. „Sie sind ein wahrer Tierfreund“, bedankt sich der Händler und reicht Vater Johann besagte Tiere, die in enge Käfige gezwängt sind, über die Ladentheke. „Was kostet es mich, wenn ich noch passendes Futter, Streu und Pflegematerial dazu nehme?“. Der Händler denkt kurz nach und überschlägt die Preise. Er ist froh, endlich nach so langer Zeit überhaupt wieder etwas verkauft zu haben. „500 Euro, alles inklusive“. „Hört sich fair an“. Johann zückt sein Portemonnaie und zieht zehn Fünfziger heraus, die er vorher an einem Geldautomaten von seinem Konto abgehoben hat.
Bepackt wie ein Lastesel, aber dennoch zufrieden über den gelungenen Geschäftsabschluss, stapft Johann mit den drei Käfigen zu seinem PKW. Er entriegelt die Türheber mit der Fernbedienung und öffnet die hintere Wagentür, um die Käfige auf der Rückbank abzustellen. Nachdem sich Johann beschwingt im Fahrersitz niedergelassen und angeschnallt hat, startet er das Gefährt. Während der Fahrt nach Hause trällert er ein fröhliches Liedchen vor sich hin und bekommt erst gar nicht mit, wie zarte Stimmchen versuchen, sich den Weg über sein Trommelfell zu bahnen. „Johann, was hast du mit uns vor?“, wispert die Siamkatze unaufhörlich. Der Kurzhaardackel schläft und schnarcht leise. Das Meerschweinchen blickt zur Katze herüber und stimmt ihr in dieser Fragestellung zu. „Ja, Johann, was hast du mit uns vor?“. „Wir möchten nur einen respektvollen Umgang gepaart mit sehr viel Liebe, der uns noch eine restliche, schöne Lebenszeit beschert“. „Sollte uns dies nicht zu Teil werden, reagieren wir dementsprechend“. Vater Johann antwortet nicht, da er immer noch laut singt und sich beim Fahren auf die Straße und Verkehrsschilder konzentrieren muss. Das Siam Kätzchen wird nun etwas lauter und deutlicher. „Hör mal Johann, wenn du uns ignorierst, hat das böse Folgen für dich“. „Letztendlich trägst du als Oberhaupt der Familie die eventuellen Konsequenzen aus allen negativen Reaktionen deines Sohnes“. „Wir wissen, wo du hin willst und wer uns betreuen soll“. „Meine Eingangsfrage war nur banal daher geschwafelt“. „Antworte uns jetzt endlich“. Die Mimik im Gesicht der kleinen Siamkatze nimmt jetzt einen diabolischen Ausdruck an und unterstreicht damit die ernst gemeinten Fragen. Johann reagiert immer noch nicht. In seinem Kopf laufen nebenbei die Vorbereitungen für den Geburtstag seines Sohnes ab. Getränke als auch Dekorationen für das Wohnzimmer besorgen. Lampions, Lichterketten und Girlanden sollen es unbedingt sein. Irgendwie schweben ihm noch Papierbuchstaben vor, um den Namenszug seines Sohnes auf die Girlanden zu kleben. Kreativität war schon immer seine starke Seite. Basteleien jedweder Art gleichen sein stupides Bürodasein aus und lassen es jeden neuen Tag nicht prioritär erscheinen. Johann freut sich schon diebisch wie ein großes Kind auf das bevorstehende Geburtstagsereignis. Ein leichtes Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit. Er liebt dieses Gefühl der Vorfreude und kann es eigentlich kaum noch erwarten, in die strahlenden Augen seines Sohnes zu blicken. Auch wenn es erst Morgen sein wird. Sein Puls rast.
„Nun gut, Johann, du hast es so gewollt“, spricht die Siamkatze, und ihre hypnotisierenden, stechenden Blicke treffen Johanns Rücken. Johann fährt jetzt nicht mehr konzentriert, da er durch seine Gedanken abgelenkt ist. Oder beginnen die Hypnosebefehle der kleinen Siamkatze bei ihm zu wirken?. Über telepathischem Weg spricht sie ihn an. „Johann, du kannst gar nicht Auto fahren“. Siam Kätzchen atmet tief ein und aus und entspannt sich. „Du weißt nicht, wie das geht“. „Hast überhaupt keine Ahnung von Verkehrsregeln“. Immer und immer wieder wispert sie diese Sätze, bis…..
…Johann langsam müde wird und das Steuer verreißt. In diesem Moment schwinden seine Sinne völlig, und der Wagen gerät ins Schlingern. Mit voller Wucht prallt er frontal gegen eine Ampelanlage, und das Gefährt wird von der Kühlerhaube bis zur Rückenlehne des Fahrersitzes zusammengedrückt. Das Lenkrad ist so stark verbogen, dass die Lenkradstange sich durch Vater Johanns Herz bohrt. Nur die Tiere in ihren engen Käfigen bleiben unversehrt. Johann wird den Geburtstag seines Sohnes nicht mehr erleben. Siam Kätzchen schnurrt wohlig, und ein hämisches, zufriedenes Grinsen macht sich auf ihrem Gesicht breit…
© Marlies Hanelt 12.Juli2014